Pharmakonzern Rekord-Kurssturz bei Pharmafirma Indivior nach US-Anklage

Die US-Behörden nehmen Indivior wegen illegaler Vertriebspraktiken ins Visier und drohen mit Milliardenstrafen. Die Aktie rutscht ins Minus.

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Der Pharmakonzern verkaufte ein Mittel zur Behandlung von Opioidabhängigkeit. Quelle: dpa

Frankfurt Eine Anklage des US-Justizministeriums wegen angeblich illegaler Vertriebspraktiken bei der britischen Pharmafirma Indivior versetzt Anleger in Panik. Die Aktien des Unternehmens stürzten am Mittwoch um knapp 70 Prozent ab - so stark wie noch nie. Mit 32 Pence markierten sie zudem ein Rekordtief.

Dabei wechselten innerhalb der ersten 90 Handelsminuten bereits mehr als vier Mal so viele Indivior-Papiere den Besitzer wie an einem gesamten Durchschnittstag. In ihrem Sog gaben die Titel der ehemaligen Mutter Reckitt Benckiser 5,5 Prozent nach und waren Schlusslicht im Londoner Auswahlindex FTSE.

Den US-Behörden zufolge erschlich sich Indivior Milliarden an Umsätzen, indem es Ärzte und Krankenkassen glauben gemacht habe, seine Arznei Suboxone sei als Filmtablette sicherer und führe seltener zu Abhängigkeit als Konkurrenzprodukte. Suboxone dient zur Behandlung von Opioidabhängigkeit. Das Justizministerium strebt eine Strafzahlung von mindestens drei Milliarden Dollar an. Dies entspricht dem Zehnfachen des aktuellen Börsenwerts von Indivior.

Der Klageschrift zufolge begannen die illegalen Aktivitäten vor 2014, als die Pharmafirma vom britischen Konsumgüter-Hersteller Reckitt Benckiser abgespalten wurde. Der „Clearasil"-Produzent ist nicht mitangeklagt.

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