Photovoltaikkonzern Solarworld kassiert Gewinnprognose

Nächster Rückschlag für Solarworld: Deutschlands größter Photovoltaikkonzern kappt seine Ergebnisprognose. Obwohl Absatz und Umsatz deutlich zulegen, könnten die Bonner im Gesamtjahr erneut Verluste schreiben.

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Keine gute Woche für die Aktionäre des Photovoltaikkonzerns. Quelle: dpa

Düsseldorf Solarworld-Aktionäre erleben gerade eine Horrorwoche. Am Dienstag verdonnerte ein US-Gericht Deutschlands größten Photovoltaikkonzern in einem erstinstanzlichen Urteil dazu umgerechnet 720 Millionen Euro Schadensersatz an den Siliziumhersteller Hemlock Semiconductor zu zahlen. Und jetzt kassiert Solarworld auch noch seine Gewinnprogose.

Der Bonner Konzern erklärte in einer Ad-hoc-Mitteilung, dass das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im Gesamtjahr 2016 in einem Korridor zwischen minus zehn Millionen und plus zehn Millionen Euro liegen werde. Bis jetzt ging Solarworld stets von einem positiven Ebit „im unteren zweistelligen Millionenbereich“ für 2016 aus.

„Im schlimmsten Fall wird Solarworld nun im Gesamtjahr wieder kein positives Ebit erreichen“, sagte Arash Roshan Zamir, Analyst bei Warburg Research. Dabei hatte Solarworld-Boss Frank Asbeck eigentlich schon für 2015 schwarze Zahlen angekündigt. Dass es nun auch 2016 einen Verlust geben könnte, sei sehr „enttäuschend“, sagte Roshan Zamir dem Handelsblatt. Die Konsenserwartungen von ihm und seinen Kollegen in den Banktürmen haben ein Ebit bei Solarworld von mehr als 20 Millionen Euro eingepreist.

Solarworld macht den verstärkten „Preisdruck auf den internationalen Solarmarkt“ für die schlechteren Aussichten verantwortlich. Dabei steigerte der Bonner Konzern seinen Absatz im ersten Halbjahr deutlich auf 682 Megawatt- Das ist ein Plus von gut 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Umsatz stieg um auf 434 Millionen Euro. Damit liegen die Erlöse von Solarworld zum Halbjahr 2016 um mehr als hundert Millionen Euro höher als noch im Halbjahr 2015. Dennoch schreibt Solarworld wie im Vorjahr Verluste. Nach sechs Monaten beträgt das Minus vor Zinsen und Steuern rund 3,1 Millionen Euro.

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