Pipeline Nord Stream 2 Salzgitter zieht Großauftrag an Land

Die Branchenkrise hat bei Salzgitter Alarm ausgelöst. Nun hat Deutschlands zweitgrößter Stahlkonzern einen Großauftrag ans Land gezogen. Es geht um 2500 Kilometer Unterwasser-Leitungen.

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Europipe produzierte laut Salzgitter von April 2008 bis September 2011 bereits gut 1800 Kilometer Rohre für die ersten beiden Stränge der Ostsee-Pipeline. Quelle: dpa

Frankfurt Der Stahlkonzern Salzgitter hat einen Großauftrag an Land gezogen. Das Joint Venture der Niedersachsen mit der Dillinger Hütte, Europipe, soll in großem Stil Stahlrohre für den Bau der Ostsee-Gas-Pipeline Nord Stream 2 liefern, wie das Betreiberkonsortium für die Unterwasser-Leitung am Freitag mitteilte. Neben Europipe waren demnach bei der Ausschreibung auch die russischen Firmen OMK und Chelpipe erfolgreich. Insgesamt gehe es um rund 2500 Kilometer Stahlrohre mit einem Gesamtgewicht von 2,2 Millionen Tonnen, wobei sich Europipe den Löwenanteil von 40 Prozent sichern konnte. Salzgitter teilte mit, die Großrohre sollten ab August im Europipe-Werk Mülheim an der Ruhr gefertigt werden.

Ein Sprecher des Betreiber-Konsortiums in der Schweiz sagte, der genaue Wert des Auftrages könne noch nicht beziffert werden. Er liege aber unter den 2,6 Milliarden Euro, die die Rohre des Vorgängerprojektes Nord Stream 1 insgesamt gekostet hätten. Die neuen Verträge würden derzeit noch ausgehandelt und in den kommenden Wochen unterzeichnet. OMK bekam demnach 33 Prozent und Chelpipe 27 Prozent des Auftrags zugesprochen.

Europipe produzierte laut Salzgitter von April 2008 bis September 2011 bereits gut 1800 Kilometer Rohre für die ersten beiden Stränge der Ostsee-Pipeline. Nord Stream 2 soll von 2019 an russisches Gas nach Europa bringen und damit das Volumen der direkten Gaslieferungen nach Deutschland verdoppeln. Die traditionelle Strecke durch die Ukraine wird dabei umgangen.

Salzgitter-Aktien bauten nach der Mitteilung ihre Kursgewinne aus und schlossen neun Prozent im Plus.

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