
Paris Der französische Pharmakonzern Sanofi will seine 9,3 Milliarden schwere Offerte für den US-Krebsforscher Medivation aufstocken. Die Transaktion habe Priorität, erklärte Sanofi-Chef Olivier Brandicourt am Donnerstag in einem Brief an die Medivation-Spitze. Sollte das Medivation-Management weiter nicht zustimmen, werde man sich direkt an die Aktionäre wenden und die Führung des Konzerns notfalls entmachten.
Mit der Übernahme will Sanofi seine Krebsforschung stärken. Bisher hat Medivation stets betont, nicht zum Verkauf zu stehen. Experten rechnen deswegen mit einer langwierigen Übernahmeschlacht, in die sich auch AstraZeneca und der japanische Medivation-Partner Astellas Pharma einmischen könnten.
Sanofi befindet sich mitten in der Neuausrichtung. Die Franzosen wollen ihr milliardenschweres Tierarznei-Geschäft an den deutschen Pharmakonzern Boehringer Ingelheim verkaufen. Zugleich will der Konzern seine Abhängigkeit vom langjährigen Umsatztreiber Lantus, einem Diabetesmittel, verringern. Der Erwerb von Medivation würde gut in die Strategie des neuen Sanofi-Chefs und ehemaligen Bayer -Managers Brandicourt passen, sich wieder stärker Angeboten für die Behandlung von Krebs zu widmen.