Porr-Chef Strauss „Straßen.NRW hat sich bewusst für chinesischen Stahl entschieden“

Die Baustelle des Neubaus der Leverkusener Brücke der A1 über den Rhein. Quelle: dpa

Im Streit um angeblich mangelhafte Stahlteile aus China für die Leverkusener Rheinbrücke sieht der Chef der gekündigten Baufirma Porr Straßen.NRW in der Verantwortung. Man habe bewusst den billigsten Lieferanten gewählt.

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Im Streit um angeblich mangelhafte Stahlteile aus China für den Neubau der Leverkusener Rheinbrücke sieht Karl-Heinz Strauss, Chef der gekündigten Baufirma Porr, den Ausschlag für die Wahl des chinesischen Stahllieferanten beim Auftraggeber, der landeseigenen Straßen.NRW. „Straßen.NRW hat die Entscheidung für chinesischen Stahl ganz bewusst getroffen“, sagte Strauss der WirtschaftsWoche. „Wir hatten es dem Auftraggeber freigestellt, woher der Stahl für die Brücke kommen soll. Er hatte die Wahl zwischen deutschem und chinesischem Stahl“, so Strauss.

Ausschlaggebend für die Wahl des chinesischen Stahlproduzenten China Railway Shanhaiguan Bridge Group (CRSBG) sei der Preis gewesen. „Der Stahl von CRSBG war eben um 60 bis 80 Millionen Euro günstiger als der aus Europa“, so Strauss. Straßen.NRW widerspricht dem. „Die Wahl und Verantwortung für den Nachunternehmer CRSBG lag allein bei der Firma Porr“, heißt es von Straßen.NRW. Es gebe kein Vertragsverhältnis zwischen dem Lieferanten der Stahlbauteile und Straßen.NRW. „Es wurden keine alternativen Stahlhersteller benannt“, so Straßen.NRW.

Der Auftraggeber Straßen.NRW hatte Porr vergangene Woche den Auftrag zum Neubau der Leverkusener Rheinbrücke gekündigt, nachdem ein Gutachten 250 bis 600 Mängel pro Bauteil aus China festgestellt hatte. Strauss bezeichnet diese Mängelliste gegenüber der WirtschaftsWoche als „vollkommen lächerlich und an den Haaren herbeigezogen“. Er wirft Straßen.NRW vor, dass der Landesbetrieb „um jeden Preis Mängel finden wollte“.

Das vollständige Interview mit Porr-Chef Strauss lesen Sie hier.

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