Praxair-Fusion Linde erreicht Ziel für Aktientausch

Mehr als 74 Prozent der Linde-Aktionäre haben ihre Anteile in Aktien der neuen Linde-Holding getauscht. Damit hat der Industriegasekonzern eine wichtige Hürde für die Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair genommen.

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Der börsennotierte Linde-Konzern beschäftigt weltweit knapp 60.000 Mitarbeiter. Quelle: dpa

Düsseldorf Der Industriegasekonzern Linde kommt einer Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair näher: Die Annahmequote des Tauschangebotes alter Linde-Anteile in Aktien der neuen Holding Linde plc habe die Grenze von 74 Prozent überschritten, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Damit nimmt Linde eine der größten Hürden für den Deal.

Für den Zusammenschluss zur Nummer eins der Branche wollen Linde und Praxair mindestens 74 Prozent der alten Linde-Aktien einsammeln. Sonst drohen in den USA höhere Steuern, wodurch „die Fusion doch noch scheitern könnte“, wie Linde-Chef Aldo Belloni kürzlich erklärte.

Für einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag der neuen Linde plc in Irland mit der alten Linde AG in München wäre gar eine Umtauschquote von 75 Prozent notwendig.

Dies war in der ersten Angebotsfrist auch die Mindestannahmequote für den Aktientausch gewesen. Sie war Ende Oktober formell auf 60 Prozent gesenkt und die Frist verlängert worden. Am Freitag soll die endgültige Annahmequote veröffentlicht werden. Daran schließt sich eine weitere zweiwöchige Nachfrist an, in der Aktionäre noch ihre Papiere andienen können.

Linde und Praxair hatten ihren Zusammenschluss im Juni vereinbart. Als Weltmarktführer für Industriegase mit 66 Milliarden Euro Börsenwert, 80 000 Mitarbeitern und 27 Milliarden Euro Umsatz erhofft sich der neue Konzern Synergien von mehr als 1 Milliarde Euro.

Das Unternehmen soll von Praxair-Chef Steve Angel aus den USA heraus geführt werden. Die IG Metall befürchtet auch deshalb den Verlust von Arbeitsplätzen und Mitbestimmungsrechten. Für die Fusion steht noch die Zustimmung der Kartellbehörden aus. Linde und Praxair erwarten, dass der Zusammenschluss im zweiten Halbjahr 2018 abgeschlossen wird.

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