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Probleme in Serbien Pharmakonzern Stada tief in den roten Zahlen

Zahlungsschwierigkeiten klammer Großhändler in Serbien haben den Arzneimittelhersteller Stada tief in die roten Zahlen gedrückt. Doch die serbische Regierung könnte einspringen - die Stada-Aktie gewann zehn Prozent.

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Der Pharmakonzern Stada musste im dritten Quartal einen deutlichen Verlust vermelden. Quelle: dpa

Frankfurt Probleme in Serbien haben dem Arzneimittelhersteller Stada im abgelaufenen Quartal tief in die Verlustzone gerissen. Der Pharmakonzern leidet in Serbien unter den Zahlungsschwierigkeiten klammer Großhändler. Die Probleme hatten dem Unternehmen aus Bad Vilbel bei Frankfurt bereits die Bilanz 2010 verhagelt. Inzwischen sieht Stada jedoch einen Silberstreif am Horizont. Die serbische Regierung habe eine Patronatserklärung abgegeben, teilte Stada am Donnerstag mit. Noch offene Rechnungen der staatlichen Stellen würden beglichen. Die serbische Regierung wolle binnen 14 Tagen Gespräche mit Pharmaherstellern aufnehmen.

„Ich bin froh und dankbar, dass die serbische Regierung mit der jetzt abgegebenen Patronatserklärung das erhoffte positive Signal setzt“, erklärte Stada-Chef Hartmut Retzlaff. Stada will nun prüfen, ob ein Teil der im dritten Quartal wertberichtigten Forderungen doch noch bedient werden. Der Konzern könnte sich diese dann wieder zuschreiben. Immerhin 96,9 Millionen Euro an Wertberichtungen hatte Stada im dritten Quartal wegen der Situation in Serbien in der Zwischenbilanz untergebracht. Stada geht nun davon aus, dass sich die Geschäfte in dem Balkanland 2012 und 2013 wieder positiv entwickeln werden.

Die Stada-Aktie reagierte mit einem Kurssprung von rund zehn Prozent auf 18,94 Euro auf die Ankündigung und setzte sich damit an die Spitze der Gewinnerliste im Nebenwerteindex MDax.

Die Probleme in Serbien brockten Stada im dritten Quartal einen Verlust von 62,4 Millionen Euro ein nach einem Minus von 11,2 Millionen Euro vor Jahresfrist. Analysten hatten im Schnitt mit einem geringeren Verlust gerechnet. Auch beim operativen Ergebnis schrieb Stada mit einem Minus von 48,35 Millionen Euro tiefrote Zahlen. Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch einen operativen Gewinn von 6,35 Millionen Euro verbucht.

Stada zufolge drückten die Probleme in Serbien den Quartalsgewinn nach Steuern um 87,2 Millionen Euro. Serbien ist einer der wichtigsten Auslandsmärkte für den Hersteller von Nachahmermedikamenten und Markenprodukten wie der Sonnencreme Ladival und der Salbe Mobilat. Der Konzernumsatz legte dagegen um 5,6 Prozent auf 421,9 Millionen Euro zu.

Für das Gesamtjahr 2011 rechnet Stada-Chef Retzlaff mit einem deutlich positiven Konzerngewinn im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich. Im nächsten Jahr soll der Überschuss dann merklich höher ausfallen. Einmalige Sondereffekte herausgerechnet erwartet der Manager bei den bereinigten Ertragszahlen in diesem und im nächsten Jahr weiterhin Zuwächse. Beim bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) bestehe für dieses Jahr noch die Chance für einen hohen prozentual einstelligen Zuwachs.

Retzlaff bekräftigte zudem die Mittelfristziele: Danach soll der Umsatz im Jahr 2014 auf rund 2,15 Milliarden Euro steigen. Das bereinigte Ebitda soll dann bei rund 430 Millionen Euro, der Konzerngewinn bei rund 215 Millionen Euro liegen.

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