PSA Gewerkschaften gegen Auslagerung von Forschung und Entwicklung bei Opel

Die Konzernmutter PSA opfere demnach wichtige Ressourcen kurzfristigen Profitinteressen. Gewerkschafter verlangen Garantien für Entwicklungszentren.

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Opel-Mutter PSA plant den teilweisen Verkauf des Zentrums im Sommer 2019. Quelle: dpa

Rüsselsheim Beim Autobauer Opel und seinem Mutterkonzern PSA wehren sich die Gewerkschaften gegen die Auslagerung von Forschungs- und Entwicklungskapazitäten. Die Geschäftsleitung dürfe die vorhandenen Ressourcen nicht kurzfristigen Profitinteressen opfern, heißt es in einer am Dienstag verbreiteten Erklärung der Gewerkschaften IG Metall und der französischen CFDT.

Aus ihrer Sicht sei die Strategie, zusätzliche Forschungs- und Entwicklungskapazitäten in Niedriglohnländern aufzubauen sowie immer mehr Aufträge fremd zu vergeben oder vollständige Geschäftsbereiche gleich ganz zu verkaufen, nicht sinnvoll.

In den französischen Werken seien bereits Geschäftsteile an den Ingenieur-Dienstleister Segula ausgelagert worden, wie es nun auch am Opel-Entwicklungszentrum in Rüsselsheim geplant ist. „Diese Strategie bleibt nicht ohne negative Konsequenzen für die Arbeitsbedingungen, die Motivation der Beschäftigten und unsere Produkte“, heißt es.

Die Gewerkschaften verlangten Garantien zum Fortbestand der eigenen Entwicklungszentren. Es gebe genug Arbeit für alle Beschäftigten. Projekte müssten gerecht aufgeteilt werden.

Rüsselsheimer Entwicklungszentrum soll verlauft werden

Opel will bis zum nächsten Sommer große Teile seines Rüsselsheimer Entwicklungszentrums an den französischen Dienstleister Segula verkaufen und begründet das mit sinkenden Aufträgen. 2000 Opel-Ingenieure müssten dafür den Arbeitgeber, nicht aber den Arbeitsplatz wechseln.

Auch Gebäude und Entwicklungsanlagen sollen zu einem nicht genannten Preis an Segula gehen, der nach eigenem Bekunden am Opel-Stammsitz einen „Engineering-Campus“ aufbauen will. Die Transaktion soll im zweiten Quartal 2019 abgeschlossen sein.

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