Quartalszahlen Corona-Pandemie beflügelt Laborausrüster Sartorius weiter

Der Dax-Aufsteiger produziert unter anderem Technologien, die wichtig für die Impfstoff-Herstellung sind. In den ersten neun Monaten des Jahres ist der Umsatz um 54 Prozent gestiegen.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Sartorius hat die Mitarbeiterzahl seit Beginn des Jahres um 2300 auf fast 13.000 aufgestockt. Quelle: Bloomberg

Die Corona-Pandemie schiebt das Geschäft des Laborausrüsters und Prozesstechnik-Spezialisten Sartorius weiter kräftig an. In den ersten neun Monaten des Jahres legte der Umsatz des Göttinger Unternehmens währungsbereinigt um 54 Prozent auf 2,53 Milliarden Euro zu, das operative Ergebnis (Ebitda) schnellte sogar um 77 Prozent auf 866 Millionen Euro, wie der Neuling im Leitindex Dax am Mittwoch mitteilt. Die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) verbesserte sich auf 34,3 (Vorjahr: 29,1) Prozent. „Der Bedarf an Produkten für Coronavirus-Impfstoffe und Coronatests hat dabei eine deutlich verstärkende, allerdings keine dominante Rolle gespielt“, sagte Vorstandschef Joachim Kreuzburg.

Sartorius profitiert doppelt von der Pandemie: Der Konzern rüstet Pharma- und Forschungslabore aus, die mit Corona-Tests derzeit alle Hände voll zu tun haben. Sartorius produziert aber auch Technologien zur Herstellung von Biopharmazeutika, zu denen auch Corona-Impfstoffe gehören. Die Sparte generiert inzwischen rund drei Viertel des Umsatzes. Insgesamt trug das Geschäft mit der Corona-Pandemie in den ersten neun Monaten 21 Prozentpunkte zum Umsatzwachstum bei.

Dass sich das Wachstum im dritten Quartal etwas abschwächte, liegt an einem Basiseffekt: Im ersten Halbjahr 2020 hatten viele Labore wegen des Virus-Ausbruchs nur eingeschränkt arbeiten können, im Jahresverlauf drehte sich das Bild. Bei der Marge profitiert Sartorius davon, dass Dienstreisen wegen der Krise wegfielen und die Neueinstellungen langsamer vonstatten gingen als der Umsatz wuchs. Dabei hat Sartorius die Mitarbeiterzahl seit Beginn des Jahres um 2300 auf fast 13.000 aufgestockt. Der Auftragseingang lag nach neun Monaten 72 Prozent über Vorjahr.

Vorstandschef Kreuzburg bestätigte die Prognosen: Der Umsatz soll in diesem Jahr um rund 45 Prozent auf etwa 3,4 Milliarden Euro wachsen, die Ebitda-Marge soll sich auf 34 (29,6) Prozent verbessern. Das entspräche einem operativen Gewinn von rund 1,15 Milliarden Euro. Dabei wächst die Prozesstechnik-Sparte mit rund 50 Prozent stärker und soll mit einer Marge von 46 Prozent auch profitabler sein als das Labor-Geschäft. „Wir blicken der weiteren Geschäftsentwicklung optimistisch entgegen, setzen unsere umfangreichen Investitionen und Personaleinstellungen mit voller Kraft um“, sagte Kreuzburg. Bis 2025 will Sartorius den Umsatz auf fünf Milliarden Euro schrauben, bei einer Marge von 32 Prozent.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%