Renault und Nissan Autobauer prüfen geheimen Bonusplan

Renault und Nissan wollen ihre bisherige Zusammenarbeit weiter stärken und wägen derzeit diverse Möglichkeiten ab. So könnten die beiden Autobauer ihre Kooperation durch ein Bonusprogramm vertiefen.

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Paris Renault und Nissan prüfen offenbar, über ein zusätzliches Bonusprogramm die Zusammenarbeit der beiden Autobauer zu stärken. Dies käme vor allem Renault-Chef Carlos Ghosn zugute, wie aus Unterlagen der Investmentbank Ardea Partners hervorgeht, die die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte. Ghosn strebt seit längerem eine engere Verflechtung der Unternehmen an und sieht als Haupthindernis dafür die französische Staatsbeteiligung bei Renault.

Eine Sprecherin von Renault-Nissan sagte, der Artikel basiere nicht auf Informationen, die von der Auto-Allianz oder den Mitgliedsunternehmen bereitgestellt worden seien. „Es wurden keine Entscheidungen getroffen.“ Ardea Partners lehnte eine Stellungnahme ab.

Der 63-jährige Ghosn liegt schon seit längerem im Clinch mit dem französischen Staat. Der Widerstand des größten Aktionärs von Renault spielte eine entscheidende Rolle bei der Ablehnung der Management-Vergütung auf dem letztjährigen Aktionärstreffen. Die Abstimmung war damals zwar unverbindlich, doch Renault reagierte auf die Kritik, indem der Konzern die variable Vergütung von Ghosn um 20 Prozent kürzte und die Bonuskriterien präzisierte. Mit einem Gesamteinkommen von 15,6 Millionen Euro von Renault-Nissan war er einer der am besten bezahlten Manager in Frankreich. Am Donnerstag wird die Hauptversammlung erneut über die Managergehälter abstimmen - nach französischem Recht ist das Votum dieses Mal verbindlich.

Ghosn hatte zuletzt seine Rolle als Nissan-Chef abgegeben. Er hat aber weiterhin führende Positionen in Verwaltungsgremien sowohl von Nissan, Renault, Mitsubishi als auch der Gemeinschaftsorganisation Renault-Nissan BV inne. Der Vorschlag der Ardea-Berater sieht die Gründung einer Service-Gesellschaft vor, an die ein Teil der Einsparungen durch eine engere Verzahnung des Geschäfts überwiesen wird. Im Anschluss sollen die Mittel als Boni ausgeschüttet werden. Sollten die Autobauer beispielsweise durch neue Projekte mit Mitsubishi in einem bestimmten Jahr eine Milliarde Euro einsparen, würden 80 Millionen in den Bonustopf fließen und ein Großteil davon an die Topmanager ausgeschüttet werden.

Der vorliegende Bonusplan würde die Integration der Unternehmen aus Frankreich und Japan forcieren, ohne die Beteiligungsverhältnisse zu ändern. Renault hält einen 44-Prozent-Anteil an Nissan. Ghosn hatte Insidern zufolge zuletzt weitere Schritte zur Zusammenlegung der Produktion, der Forschung und Entwicklung angekündigt.

Eine Sprecherin von Renault-Nissan sagte, der Artikel basiere nicht auf Informationen, die von der Auto-Allianz oder den Mitgliedsunternehmen bereitgestellt worden seien. „Es wurden keine Entscheidungen getroffen.“ Ardea Partners lehnte eine Stellungnahme ab.

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