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Renminbi Chinas Währung läuft Euro den Rang ab

Die Staatsschuldenkrise belastet den Euro. Unternehmen bangen um Kursverluste. Jetzt hat die Stunde des Renminbi geschlagen, denn er hat das Zeug zur weltweiten Nummer zwei.

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Ein Vorteil des Renminibi: Firmen mit gutem Kreditrating können an den Börsen in Hongkong, Singapur und London auch Anleihen in Renminibi aufnehmen und damit Investitionen finanzieren - im gesamten Renminbi-Raum. Quelle: dpa

Wenn das Teil hinüber ist, kommt weißer Dampf aus dem Auspuff. Wer sein Auto dann nicht schnell stoppt, riskiert eine teure Motorreparatur. Zylinderkopfdichtungen sind nicht gerade High Tech. Aber ohne die dünne Metall-Kunststoff-Schicht würde kein Verbrennungsmotor funktionieren.

Weltmarktführer für solche Dichtungen ist der baden-württembergische Autozulieferer ElringKlinger. Produziert wird an 41 Standorten weltweit, abgerechnet in fünf Währungen: in Euro und Schweizer Franken, US-Dollar und brasilianischen Real – und neuerdings in Renminbi, der Währung der Volksrepublik China.

China und EU handeln jeden Tag für mehr als eine Milliarde Euro

Damit gehört ElringKlinger zu den Pionieren einer Entwicklung, die ganz am Anfang steht: der Verlagerung internationalen Geschäfts – raus aus Euro und US-Dollar in den Renminbi. „Nachdem Peking die Währungsrestriktionen weiter gelockert hat, wäre es für viele Unternehmen lukrativ, einen Teil ihrer Geschäfte auf Renminbi umzustellen“, sagt Thomas Wu, China-Experte der Düsseldorfer Beratung Global Board Room Advisors. „Das wäre auch ein wirksamer Schutz gegen die Folgen der Euro-Krise und der Dollar-Risiken.“

Derzeit stehen viele Unternehmen vor der Frage, wo sie ihre flüssigen Mittel kurzfristig anlegen sollen und wie sie ihr Geschäft langfristig schützen, wenn der Euro wegen der ungelösten Staatsschuldenkrise der südeuropäischen Länder weiter an Wert verliert und der Dollar wegen der ebenfalls anhaltenden Defizitprobleme der USA als Alternativwährung ausfällt.

Währung Nummer Zwei

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) geht davon aus, dass der Renminbi zur Währung Nummer zwei weltweit wird: nach dem US-Dollar und vor dem Euro. „Wer mit Kunden und Zulieferern in unterschiedlichen Währungen abrechnet, von denen zwei permanent unter Druck stehen, muss seine Umsätze durch Kurssicherungsgeschäfte schützen, und das wird aufgrund der großen Unsicherheit immer teurer“, sagt China-Experte Wu. „Mit dem Renminbi hätten die Unternehmen eine stabilere Kalkulationsgrundlage.“

Neben ElringKlikner fährt auch der Kölner Event- und Ausstellungsorganisator Uniplan gut damit. „Unsere wichtigsten Märkte sind Deutschland und China, sodass wir überwiegend in Euro und Renminbi arbeiten“, sagt Vorstandschef Christian Brühe.

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