Der Umsatz von Erkältungspräparaten in Deutschland ist in den ersten beiden Monaten des Jahres 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum 2021 zwei- bis dreistellig gestiegen. Bei Hustenmitteln beträgt die Zunahme 100 Prozent, bei Halsschmerzarzneien 69 Prozent und bei Grippepräparaten um 135 Prozent. Dies geht aus Daten der Beratung Sempora und des Marktforschungsinstituts Insight Health hervor.
Sempora-Geschäftsführer Ulrich Zander sieht für den Anstieg „eine Vielzahl von Gründen verantwortlich“: Zunehmende Sozialkontakte, Reisen, einer lockerer Umgang mit dem Einsatz von Masken zum einen und sicher auch eine stärkere Verunsicherung beim Verspüren von Symptomen, die auf Corona schließen lassen können. Tatsächlich ähneln sich ja die Symptome. Auch die Omikron-Variante verursacht laufende Nasen, Kopfschmerzen, Niesen und Halsschmerzen. „Die Menschen bekämpfen solche Symptome vermutlich offensiv, um nicht in Verdacht zu geraten, an Covid-19 erkrankt zu sein“, so Zander.
Gegenüber Januar und Februar 2020, als das Coronavirus noch keine Rolle spielte und sich Menschen noch ohne Kontaktbeschränkungen trafen, liegen die Umsätze in vielen rezeptfreien Kategorien allerdings noch zurück. Zwar setzten die Hersteller in den ersten beiden Monaten dieses Jahres rund zwei Milliarden Euro um – im gleichen Zeitraum 2020 waren es allerdings noch zehn Prozent mehr.
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