Rezeptfreie Medikamente Mylan soll über Kauf von Merck-Sparte verhandeln

Die Pharmakonzerne Merck und Mylan haben bereits Erfahrung bei gemeinsamen Geschäften. Nun wird wohl über einen neuen Deal verhandelt.

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Merck soll mit Mylan über Sparten-Verkauf verhandeln Quelle: dpa

Frankfurt Der US-Pharmakonzern Mylan ist Insidern zufolge in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Übernahme des Geschäfts mit rezeptfreien Medikamenten von Merck. Die Unternehmen verhandelten einen Preis zwischen 3,5 und 4 Milliarden Euro, erfuhr Reuters von mehreren mit der Sache vertraute Personen.

Es gebe aber keine Sicherheit für den Abschluss einer Transaktion. Merck habe auch mit Finanzinvestoren über das Geschäft gesprochen. Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern wollte sich dazu nicht äußern, bei Mylan war keine Stellungnahme erhältlich.

Zwischen Merck und Mylan war es bereits in der Vergangenheit schon einmal zu einem großen Deal gekommen. 2007 hatte der US-Pharmakonzern für knapp fünf Milliarden Euro das Generikageschäft der Hessen übernommen.

Merck hatte zuletzt erklärt, noch im ersten Halbjahr eine Entscheidung über sein Geschäft mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten wie dem Nasenspray Nasivin zu erwarten. Der Konzern hatte Anfang September angekündigt, einen vollständigen oder teilweisen Verkauf wie auch strategische Partnerschaften zu prüfen.

Andere mögliche Käufer hatten die Darmstädter Insidern zufolge mit ihren Preisvorstellungen über rund vier Milliarden Euro verschreckt. Dazu gehörte auch der Lebensmittelriese Nestlé, der sich nach monatelangen Verhandlungen zurückgezogen hatte. Auch der britische Konsumgüterkonzern Reckitt Benckiser stieg mit der Sache vertrauten Personen zufolge aus dem Rennen aus.

Neben Merck hatte auch der US-Pharmariese Pfizer einen Verkauf seines Geschäfts mit rezeptfreien Gesundheitsprodukten geprüft, zu dem etwa Centrum-Vitaminpräparate gehören und das rund 20 Milliarden Dollar wert ist. Dieser Prozess war zuletzt aber ins Stocken geraten, nachdem Reckitt Benckiser und der britische Arzneimittelhersteller Glaxo Smithkline einer möglichen Übernahme eine Absage erteilt hatten.

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