Rheinmetall Auf dem Weg zum reinen Rüstungsunternehmen

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Rheinmetall will wichtigster Panzerbauer werden

China holt im weltweiten Waffenhandel auf
Ein Panzer bei einer Militär-Parade in Venezuela Quelle: dapd
Menschen hängen eine algerische Flagge auf Quelle: REUTERS
Die deutsche Fregatte "Hessen" Quelle: dpa/dpaweb
 Die griechische Fregatte Salamis und zwei kleinere Marine-Schnellboote Quelle: dpa/dpaweb
Drei F/A-18 Kampfflugzeuge Quelle: REUTERS
Ein Soldat schaut durch das Zielkreuz eines Maschinengwehrs Quelle: dpa/dpaweb
Ein chinesisches U-Boot taucht ab Quelle: dapd

Ganz anders dagegen die Rheinmetall-Waffenschmieden. So sehr die Düsseldorfer auch für das Auslaufprodukt deutsche Panzer stehen. In Wirklichkeit hat Eberhardt das von ihm im Vorstand vertretene Rüstungsgeschäft in eine neue Region geführt. Rheinmetall ist inzwischen nicht nur in ganz Europa, sowie Nordamerika und Afrika aktiv. Das Unternehmen ist einer der wichtigsten Anbieter intelligenter Munition und hochpräziser Zünder. Darum wird Eberhardt mit der Milliarde Euro, die der Kolbenschmidt-Pierburg-Börsengang maximal bringen soll, wohl auch nicht das Offensichtliche tun: die auf Panzer spezialisierte Krauss-Maffei Wegmann (KMW) aus München kaufen. Das würde Rheinmetall zwar zum wohl wichtigsten Panzerbauer der Welt machen. Aber das Geschäft mit den Leopard und Puma-Panzern wird wohl auf Dauer nur eine Marge bringen, die zwar für ein Familienunternehmen wie KMW gut genug ist, aber für ein börsennotiertes Unternehmen zu gering ist.

Zukaufen dürfte Rheinmetall dagegen in den modernen Sparten des Sicherheitsgeschäfts, wo deutlich mehr Geld drinsteckt. Das Waffengeschäft 2.0 umfasst zum einen mehrjährige Serviceleistungen, die deutlich solidere und planbarere Erträge liefern als das Einmalgeschäft mit Haubitzen. Dazu zählen etwa Hightech-Schutzsysteme für Feldlager in Afghanistan, die dank künstlichem Nebel Angreifer verwirren und moderner Elektronik sogar aus kurzer Entfernung abgefeuerter Raketen und Granaten abfangen. Darüber hinaus gehört Rheinmetall zu einem der wenigen europäischen Anbieter im immer wichtigeren Geschäft mit unbemannten Militärfliegern.

Während die große EADS sich hier bislang mit Aufträgen schwer tut, hat Rheinmetall durch eine Kooperationen mit Israel Aerospace Industries (IAI) bereits den Fuß in der Tür. Doch so sehr die Anleger bei der Hauptversammlung auch auf Details hoffen, wo Rheinmetall denn zukaufen will. Am Ende interessieren sie eine Frage noch mehr. Ein gutes halbes Jahr bevor Eberhardt den Chefposten niederlegt, gibt es noch keinen Nachfolger. Und den sowie sein Zukunftskonzept braucht Rheinmetall dringender als alles andere.

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