Roboterhersteller Kuka-Vorstandschef verhandelt mit chinesischem Eigner über Ablösung

Der Vorstandschef des Roboterherstellers Kuka, Till Reuter, verhandelt nach Unternehmensangaben über die vorzeitige Beendigung seiner Vorstandstätigkeit.

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Der Vorstandsvorsitzende der KUKA AG und Aufsichtsratschef Andy Gu führen Gespräche über die vorzeitige Beendigung der Vorstandstätigkeit. Quelle: dpa

Berlin, Augsburg Knapp zwei Jahre nach der mehrheitlichen Übernahme des Roboterherstellers Kuka durch chinesische Investoren wird nach Unternehmensangaben die Firmenspitze möglicherweise neu besetzt. Aufsichtsratschef Andy Gu und Kuka-Vorstandschef Till Reuter „führen Gespräche über die vorzeitige Beendigung der Vorstandstätigkeit“, wie das börsennotierte Unternehmen in der Nacht zum Samstag mitteilte.

Nähere Angaben wurden nicht gemacht. Der Aufsichtsrat habe darüber noch nicht beraten und beschlossen, hieß es in einer Pflichtmitteilung über „mögliche Veränderungen im Vorstand“ lediglich. Reuter ist seit 2009 Vorstandschef der Kuka AG. Sein Vertrag wurde im Frühjahr 2017 bis Ende März 2022 verlängert.

Kuka ist einer der technologisch führenden Hersteller von Robotern für die Industrie und war Anfang 2017 nach langem Ringen mehrheitlich vom chinesischen Hausgeräte-Hersteller Midea übernommen worden. Der Fall hatte für Schlagzeilen gesorgt, da chinesische Unternehmen verstärkt in deutsche Hightech-Unternehmen investieren. Politiker in Brüssel und Berlin hatten sich dagegen ausgesprochen, dass Spitzentechnologien in chinesische Hände fallen. Midea hält nach Unternehmensangaben fast 95 Prozent der Kuka-Anteile.

Zuletzt hatte das Augsburger Unternehmen mit 13.710 Beschäftigten nach einer langen Wachstumsphase seine Jahresprognose wegen eingetrübter Aussichten gesenkt. Zu einer schlechteren Entwicklung im Geschäft mit Autos kämen Unwägbarkeiten im chinesischen Automatisierungsmarkt hinzu, hatte Kuka bei Vorlage der Quartalszahlen Ende Oktober mitgeteilt.

Für 2018 werde ein Umsatz von rund 3,3 Milliarden Euro erwartet statt der zuvor angepeilten Erlöse von mehr als 3,5 Milliarden Euro. Vorstandschef Reuter hatte angekündigt, „auf die verschärften konjunkturellen Rahmenbedingungen“ zu reagieren und einen „stärkeren Fokus“ auf das Effizienzprogramm zu legen.

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