London Der britisch-niederländische Ölriese Royal Dutch Shell hat im ersten Jahresviertel wie andere Rohstoffkonzerne von den wieder zunehmenden Ölpreisen profitiert. Bei dem für Branchenexperten besonders wichtigen bereinigten Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten – einer Messgröße, die unveränderte Lagerbestände und den tatsächlichen Vermögenswert einer Firma einbezieht – gelang Shell ein Plus von 142 Prozent auf 3,75 Milliarden Dollar (3,43 Milliarden Euro). Dies teilte das Unternehmen am Donnerstag in London mit. Der Finanzmarkt hatte nur mit 3,01 Milliarden Dollar bei dieser zentralen Kennziffer gerechnet.
Im Zeitraum von Januar bis März profitierte der Konzern vor allem von einer deutlichen Verbesserung im Geschäft mit der Förderung von Öl und Gas („Upstream“-Sparte). Im Vorjahr hatte Shell hier noch rote Zahlen geschrieben. Im „Downstream“-Bereich mit der Weiterverarbeitung und dem Verkauf von Rohöl – etwa dem Raffineriegeschäft – stieg der bereinigte Gewinn um knapp ein Viertel, unter anderem dank eines starken Chemikalien-Geschäfts.
Der Preis für die wichtige Ölsorte Brent lag im ersten Quartal durchschnittlich bei 54,61 Dollar. Das ist ein Plus von 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Seit Mitte 2014 waren die Ölpreise weltweit wegen eines Überangebots zunächst stark gesunken - mit entsprechend drastischen Folgen für viele Rohstoffunternehmen, die Verluste machten, Jobs strichen und Investitionen massiv kürzten.