SAF-Holland Lkw-Zulieferer will schwedische Haldex übernehmen

442 Millionen Euro bietet der fränkische Lkw-Zulieferer SAF-Holland für den schwedischen Konzern Haldex. Das Ziel: Komplettanbieter für eine Vielzahl von Bauteilen werden. Doch die Übernahme ist alles andere als sicher.

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Lkw fahren auf der Straße Quelle: dpa

Frankfurt Der fränkische Lkw-Zulieferer SAF-Holland will den schwedischen Bremsen- und Federn-Hersteller Haldex schlucken. Das Unternehmen aus Bessenbach bei Aschaffenburg bietet umgerechnet 442 Millionen Euro für die in Stockholm börsennotierte Haldex, wie SAF-Holland am Donnerstag mitteilte. Haldex setzte im vergangenen Jahr mit 2140 Mitarbeitern 511 Millionen Euro um und ist damit etwa halb so groß wie SAF-Holland selbst.

Die bisher auf Lkw-Achsen und -Kupplungen spezialisierte SAF-Holland will mit der Übernahme ihr Produkt-Spektrum erweitern, weil immer mehr Kunden nach umfassenden Lösungen für das Fahrwerk von Lastwagen fragten. „Gemeinsam können wir einen Komplettanbieter für eine Vielzahl von Bauteilen schaffen, von Bremsen mit elektronischen Bremssystemkomponenten bis hin zu mit Federung kombinierten Achssystemen“, erklärte SAF-Chef Detlef Borghardt.

Allerdings ist die Übernahme alles andere als sicher. Haldex erklärte am Donnerstag, man habe ein weiteres, aber bisher nicht bindendes Übernahmeangebot erhalten. Die unabgestimmte Offerte von SAF-Holland werde nun geprüft. Eine SAF-Sprecherin sagte, es habe zuvor Gespräche mit den Schweden gegeben, bei denen die Manager den Markt und die Lage ähnlich eingeschätzt hätten.

SAF-Holland könnte mit der Übernahme sein Ziel, bis 2020 auf einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro zu kommen, vorzeitig erreichen, sagte Borghardt. Zudem sei Haldex deutlich stärker im lukrativen Ersatzteil-Geschäft, so dass SAF-Holland dort schon jetzt 30 Prozent des Umsatzes erwirtschaften könne. Der Kauf des Unternehmens aus Landskrona würde sich schon im ersten Jahr positiv auf den Gewinn auswirken.

SAF-Holland stellt die Übernahme allerdings unter die Voraussetzung, dass 90 Prozent der Haldex-Aktionäre ihre Aktien verkaufen. Das Angebot liegt mit 94,42 schwedischen Kronen knapp elf Prozent über dem Schlusskurs der Haldex-Aktie an der Börse in Stockholm vom Mittwoch. Die Annahmefrist soll um den 1. August beginnen. Ein Teil des Kaufpreises soll über eine Kapitalerhöhung refinanziert werden. Aus dem genehmigten Kapital könnte SAF-Holland neue Aktien mit einem Börsenwert von rund 164 Millionen Euro ausgeben. SAF-Holland ist an der Börse 452 Millionen Euro wert.

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