Schoeller-Bleckmann Öldienstleister streicht die Dividende

Auch im Jahr 2016 hat sich die finanzielle Situation der Ölfeld-Servicefirma Schoeller-Bleckmann nicht verbessert. Nun zieht der Konzern aus Österreich Konsequenzen und streicht die Dividende.

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Insgesamt verzeichnet der Konzern bei Explorations- und Produktionsausgaben einen Einbruch von ganzen 42 Prozent. Innerhalb der vergangenen 30 Jahre sei dies bei bei Schoeller-Bleckmann der stärkste Einbruch. Quelle: Reuters

Düsseldorf Die österreichische Ölfeld-Servicefirma Schoeller-Bleckmann (SBO) ist 2016 tiefer in die roten Zahlen gerutscht und streicht daher die Dividende. „Der stärkste Abschwung seit 30 Jahren hatte unsere Branche 2016 fest im Griff“, erklärte Konzernchef Gerald Grohmann am Freitag. Erstmals seit drei Jahrzehnten hätten die Ölgesellschaften ihre Ausgaben für Exploration und Produktion in zwei aufeinanderfolgenden Jahren um insgesamt 42 Prozent reduziert. Das habe sich massiv auf das Ergebnis des Konzerns ausgewirkt.

Bei einem Umsatzeinbruch um knapp 42 Prozent auf 183 Millionen Euro stieg der operative Betriebsverlust (Ebit) auf 58,3 (Vorjahr: minus 22,1) Millionen Euro. Unter dem Strich lag der Fehlbetrag bei 28 (minus 19) Millionen Euro. Den höheren Verlust werden auch die Aktionäre zu spüren bekommen: Der Vorstand will die Dividende streichen, nachdem für 2015 trotz eines Verlustes noch 50 Cent je Aktie ausgeschüttet worden waren.

Die Verbesserungen im Auftragseingang in der zweiten Jahreshälfte 2016 lassen den SBO-Chef hoffen, dass der Boden erreicht und Besserung zu erwarten ist. Eine genaue Prognose wagte er aber nicht. „Die Marktentwicklung zeigt erkennbar positive Tendenzen. SBO ist traditionell ein Spätzykliker, für uns wird 2017 somit ein Übergangsjahr“, sagte Grohmann. Vor allem für Nordamerika sei eine Markterholung zu erwarten. Führende Analystenhäuser gingen davon aus, dass die Ausgaben für Exploration und Produktion im Jahr 2017 weltweit um zwei Prozent und in Nordamerika um 21 Prozent steigen werden. Es werde aber noch dauern, bis die Lagerbestände der SBO-Kunden abgebaut seien.

Den Österreichern macht der Sparkurs der großen Ölfirmen zu schaffen, die wegen des Ölpreisverfalls weniger Bohrköpfe und Bohrgestänge bestellen. SBO beliefert große Ölfirmen wie Schlumberger und Halliburton.

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