Ex-Kanzler Gerhard Schröder erhält einen weiteren Job in Russland: er soll in das Direktorium (Board) des halbstaatlichen Ölkonzerns Rosneft einziehen. Nach einem am späten Freitagabend veröffentlichten Regierungsdekret wurde der frühere SPD-Politiker von Russland für das Amt eines unabhängigen Direktors nominiert. Das Direktorium (Board of Directors) des Unternehmens bestand bislang aus neun Mitgliedern, darunter drei unabhängigen Direkten. Künftig sollen es elf sein. Die Mitglieder werden von der Aktionärsversammlung gewählt. Die Unternehmensführung obliegt allerdings einem "Management Board", dessen Vorsitzender aber auch dem Direktorium angehört.
Schröder ist darüber hinaus schon seit längerem Vorsitzender des Aktionärsauschusses des europäisch-russischen Pipeline-Unternehmens Nord Stream AG, das seinerzeit für den Bau einer Gaspipeline durch die Ostsee gegründet wurde. Hinter der Gesellschaft steht ein von dem russischen Energieunternehmen Gazprom geführtes Firmen-Konsortium. Dem gehört auch die BASF-Tochter Wintershall an. Daneben ist der deutsche E.ON-Konzern über eine Tochter engagiert.
Schröder war zwischen 1998 und 2005 Bundeskanzler. In dieser Zeit entwickelt er eine Freundschaft mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.