Schwaches Quartal Kalter Winter macht Heidelcement zu schaffen

Das Europa- und US-Geschäft lief für Heidelberg Cement zu Beginn des Jahres schlechter als erwartet. An der guten Jahresprognose hält man trotzdem fest.

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Der Gewinn des Dax-Konzerns fiel im ersten Quartal schwächer aus als erwartet. Quelle: dpa

Frankfurt Der Baustoffkonzern Heidelberg Cement hat im saisonüblich schwachen ersten Quartal wegen des langen Winters operativ weniger verdient als erwartet. Das bereinigte Betriebsergebnis vor Abschreibungen sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut ein Viertel auf 252 Millionen Euro, wie der Dax-Konzern am Mittwoch mitteilte.

Analysten hatten mit 348 Millionen Euro gerechnet. Schlechtes Wetter und weniger Arbeitstage durch das frühe Osterfest in Europa und den USA bremsten den Baustoffabsatz.

Das konnte durch mehr Wachstum in Asien und Afrika teilweise ausgeglichen werden. Auch der Weltmarktführer LafargeHolcim hatte damit zu kämpfen, dass Bauarbeiten im Winter auf Eis lagen und deshalb operativ weniger verdient.

„Die grundlegend positive Dynamik stimmt uns zuversichtlich für das Jahr 2018”, erklärte Vorstandschef Bernd Scheifele, der die Jahresbilanz 2017 auf der Hauptversammlung in Heidelberg präsentiert. Nach der Flaute zu Jahresbeginn werde die operative Leistung in den kommenden Quartalen deutlich steigen.

Auch sollen Preiserhöhungen in vielen Märkten ab dem zweiten Vierteljahr greifen. Für 2018 rechnet Heidelcement deshalb weiterhin mit mehr Absatz, einem moderaten Anstieg von Umsatz und Betriebsergebnis sowie deutlich mehr Nettogewinn. Im ersten Quartal sank der Umsatz um vier Prozent auf 3,6 Milliarden Euro.

Die Kurpfälzer konnten den Nettoverlust des ersten Quartals durch die Trennung von Geschäftsteilen zum großen Teil ausbügeln. Der Verkauf der Kalksandsteinsparte in Deutschland und des Weißzementgeschäfts in den USA brachte 134 Millionen Euro Gewinn ein, so dass unter dem Strich sechs Millionen Überschuss standen gegenüber einem Fehlbetrag von 35 Millionen Euro vor Jahresfrist.

Weitere Verkäufe von Aktivitäten, die nicht zum Kerngeschäft gehören, sind geplant. Das soll neben niedrigeren Zinszahlungen die zuletzt auf 1,2 Milliarden Euro gestiegenen frei verfügbaren Mittel weiter erhöhen. Auch LafargeHolcim baut sein Portfolio mit Verkäufen um und stellte daraus bis Anfang 2019 einen Erlös von mindestens zwei Milliarden Franken in Aussicht.

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