
Zürich Der Schweizer Industriekonzern ABB will trotz des Drucks von Großaktionär Cevian am Geschäft mit Stromnetzen festhalten. „Natürlich sind wir immer offen für den konstruktiven Dialog mit Aktionären“, sagte ABB-Chef Ulrich Spiesshofer am Donnerstag in einer Telefonkonferenz. „Der Entscheid, die Sparte im Konzern zu halten, ist aber gefallen, und wir werden diesen Bereich weiterentwickeln.“
Der schwedische Finanzinvestor Cevian, der auch an Thyssen-Krupp beteiligt ist, hatte die Trennung von dem Geschäft gefordert, stößt bei ABB aber auf Granit.
Ins laufende Jahr ist ABB dank guter Geschäfte in den meisten Sparten und des schwachen Dollars gut gestartet. Auftragseingang, Umsatz und operatives Ergebnis legten im ersten Quartal stärker zu als von Experten erwartet. In den ersten drei Monaten stieg der Erlös um 10 Prozent auf etwa 8,6 Milliarden Dollar (aktuell 6,95 Milliarden Euro), wie der in einigen Bereichen mit Siemens konkurrierende Konzern in Zürich mitteilte.
Der Großteil des Umsatzanstiegs kam jedoch aus Währungseffekten – bereinigt um diese habe das Plus ein Prozent betragen. Die Auftragseingänge legten wechselkursbereinigt um 6 Prozent zu – absolut betrug der Anstieg 16 Prozent auf 9,8 Milliarden Dollar (aktuell 7,92 Milliarden Euro).
Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen kletterte um 12 Prozent auf 1,06 Milliarden Dollar (0,86 Milliarden Euro). Das Nettoergebnis ging um rund ein Fünftel auf 572 Millionen Dollar (rund 462,2 Millionen Euro) zurück – im Vorjahr hatte ABB aber einen Sonderertrag aus dem Verkauf des Kabelgeschäfts verbucht. Ohne diesen wäre der Gewinn unter dem Strich gestiegen.
ABB bestätigte frühere Angaben, wonach der Abschluss der Übernahme der Sparte Industrial Solutions von General Electric im ersten Halbjahr 2018 zu erwarten sei.