Sicherheitsprobleme am Standort Tihange Belgische Atomaufsicht rügt Betreiber Engie Electrabel

Die andauernden Sicherheitsprobleme am Atom-Meiler in Tihange haben die belgische Atomaufsicht veranlasst, eine Rüge auszusprechen. Der Betreiber Engi Electrabel versicherte Besserung.

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Das Atomkraftwerk Tihange des Betreibers Electrabel steht seit geraumer Zeit in der Kritik. Die Behörden haben jetzt eine Rüge ausgesprochen. Quelle: dpa

Brüssel Die belgische Atomaufsicht AFCN hat zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres Sicherheitsprobleme am Meiler-Standort Tihange bemängelt. Grund sind zwei Vorfälle beim Reaktor 3 im Mai, wie die Zeitung „De Morgen“ am Samstag berichtete. Beide seien auf Nachlässigkeit des Personals zurückzuführen. Die Atomaufsicht hat eine Verwarnung ausgesprochen, wie der Betreiber Engie Electrabel der Nachrichtenagentur dpa bestätigte.

Beide Vorfälle werden dem Bericht zufolge als „Störung“ eingestuft. Sie sind damit am unteren Ende der internationalen Bewertungsskala für Vorfälle in Atomkraftwerken angesiedelt (Stufe 1 auf einer Skala von 0 bis 7). Laut „De Morgen“ war am 26. Mai eines der Systeme, die den Druck im Kühlkreislauf des Reaktors messen, nicht verfügbar.

Am 30. Mai wurde festgestellt, dass ein Messgerät für die Radioaktivität im Kontrollraum seit mehreren Tagen im Testmodus und damit außer Betrieb war. Tihange liegt rund 70 Kilometer von Aachen entfernt.

AFCN-Sprecherin Ine Wenmaekers sagte der Zeitung, das Ziel seine eine möglichst ausgeprägte Sicherheitskultur in den Kernkraftwerken. „Wir müssen da auch streng sein. Menschliche Fehler können passieren, aber sie sollen nicht ständig vorkommen.“ Der Betreiber versicherte der dpa, der Warnhinweis der Behörde werde sehr ernst genommen. „Es ist ein sehr konkreter Aktionsplan ausgearbeitet worden“, erklärte eine Sprecherin.

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