Moskau/Berlin In der Affäre um die auf die Krim gelieferten Siemens-Gasturbinen warnt die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer in Moskau vor ernsten Folgen für das deutsche Engagement in Russland. „Deutsche Unternehmen müssen sich in Russland auf die Einhaltung von Verträgen verlassen können“, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Auslandshandelskammer, Matthias Schepp, am Freitag: „Verträge zu brechen, verstößt gegen grundlegende Handelsprinzipien und beschädigt im konkreten Fall über lange Jahre gewachsenes Vertrauen.“
Hintergrund ist, dass nach Angaben des Münchener Technologiekonzerns vier ursprünglich für ein Kraftwerk in Russland bestimmte Turbinen gegen den Willen des Unternehmens auf die Krim gebracht wurden. Geschäfte auf der von Russland 2014 annektierten ukrainischen Halbinsel Krim sind von den USA und der EU mit Sanktionen belegt worden. Siemens hat Klage gegen die Weiterlieferung der Turbinen eingereicht, die für ein Kraftwerk im südrussischen Taman bestimmt waren. Siemens hat sich deshalb mittlerweile auch von einer Minderheitsbeteiligung an dem russischen Unternehmen Interautomatika getrennt.