
„Wir müssen den Kleinerzeuger besser steuern“, sagte Süß zur WirtschaftsWoche. „Heute muss der Netzbetreiber den Strom abnehmen, egal, ob es Bedarf gibt. Wir müssen dahin kommen, dass der Landwirt oder Hausbesitzer mit seiner Fotovoltaikanlage nur noch dann liefern darf, wenn es sinnvoll ist. Und er muss zu Marktpreisen liefern.“
Der Energiemarkt dürfe „kein Spekulationsobjekt“ mehr sein, „bei dem der private Häuslebauer die nächsten 20 Jahre ein tolles Renditemodell hat.“ Die Netzbetreiber ruft Süß zu mehr Zusammenarbeit auf. Sie dürften nicht länger nur ihre Eigeninteressen verfolgen: „Die vier Netzbetreiber müssen koordiniert agieren. Das ist bisher nicht der Fall, unter anderem mit der Folge, dass die Offshore-Windparks in der Nordsee nicht ans Netz angeschlossen sind.“
Ein eigenes Energieministerium hält Süß für überflüssig, kritisiert aber unklare Zuständigkeiten: „Wir müssen das Thema Energiewende einem einzigen Ministerium zuordnen. Das kann das Wirtschafts-, Umwelt- oder Wissenschaftsministerium sein.“ Für Siemens kündigte Süß an: „Insgesamt werden wir mit unserer Sparte Erneuerbare Energien im laufenden Quartal wohl wieder leicht schwarze Zahlen schreiben und, übers Jahr gerechnet, deutlich positiv sein.“