Siemens in den USA Warum Joe Kaeser die Trump-Regierung lobt

Noch im Wahlkampf äußerte sich Donald Trump abfällig über Siemens. Doch mittlerweile sind die Kontakte eng. Bei der Vorstandssitzung in den USA findet Konzernchef Joe Kaeser lobende Worte für den US-Präsidenten.

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Der Siemens-Konzern pflegt die Kontakte zur neuen US-Regierung. Quelle: REUTERS

Das Verhältnis von Siemens zu den USA ist ein ganz besonderes. Die Zeiten, als der Technologiekonzern dort noch mit dem ähnlich klingenden Möbelhaus Seaman's verwechselt wurde, sind längst vorbei. Mit fast 60.000 Mitarbeitern landesweit versteht sich Siemens inzwischen auch als amerikanisches Unternehmen. Die Frage war nur, ob das der neue US-Präsident Donald Trump mit seiner „America First“-Politik auch so sieht. Im Wahlkampf äußerte er sich abfällig über Windräder des deutschen Rivalen von General Electric.

Doch inzwischen haben sich die Kontakte intensiviert. Siemens-Chef Joe Kaeser war einer von drei deutschen Top-Managern, die Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Trump ins Weiße Haus begleiteten. Im Gegenzug informierte sich Präsidenten-Tochter Ivanka Trump bei Siemens in Berlin über das deutsche Ausbildungssystem.

In dieser Woche nun trifft sich der Vorstand des Dax-Konzerns in den USA zu einer Sitzung. Kaeser betonte bei dieser Gelegenheit, er sehe in der umstrittenen Wirtschaftspolitik Trumps auch eine Chance für deutsche Unternehmen. „Die neue Regierung, angeführt vom neuen Präsidenten, versucht über pragmatische Wege Dinge zu verbessern“, sagte Kaeser der Nachrichtenagentur dpa in Washington. „Das ist an sich ein guter Ansatz.“

Die USA sind mit einem Umsatz von fast 24 Milliarden Dollar der größte Einzelmarkt des Münchner Technologiekonzerns. Der Standort ist auch von hoher strategischer Bedeutung. So investierte Siemens in den vergangenen zehn Jahren rund zehn Milliarden Euro in US-Softwarefirmen.

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