Siemens Joe Kaeser geht in die Verlängerung

Joe Kaeser soll weitere zweieinhalb Jahre an der Spitze von Siemens bleiben. Der Aufsichtsrat verlängerte das Mandat bis 2021. Die nächste große Aufgabe für Kaeser wird der Börsengang der Medizintechniksparte.

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Der Vertrag des Siemens-Chefs wird bis 2021 verlängert. Quelle: dpa

München Siemens bringt seine Medizintechniksparte im kommenden Jahr an die Börse. Die Erstnotiz solle mit dem Verkauf neuer Aktien an Anleger im ersten Kalenderhalbjahr 2018 erfolgen, teilte der Technologiekonzern am Donnerstag mit. Siemens äußerte sich damit erstmals zu Zeitplan und Form des bereits in Aussicht gestellten Börsengangs. Bisher stand auch im Raum, dass Siemens alternativ die neuen Aktien an die eigenen Investoren verschenken oder die Medizintechnik-Sparte mit einem bereits börsennotierten Unternehmen fusionieren könnte.

Während die Sparte mit dem Namen Healthineers im dritten Geschäftsquartal im Rahmen der Markterwartungen wuchs, schnitt der gesamte Siemens-Konzern schwächer ab als von Branchenexperten prognostiziert. Vorstandschef Joe Kaeser bekräftigte jedoch die Erwartung, dass der Konzernumsatz im gesamten Geschäftsjahr 2016/17 bis Ende September leicht wächst und das Ergebnis je Aktie auf 7,20 bis 7,70 Euro von 6,74 Euro im vergangenen Jahr steigt.

Der Aufsichtsrat verlängerte Kaesers Vertrag nun vorzeitig bis zum Jahr 2021. „Herr Kaeser hat die Neuausrichtung von Siemens in den vergangenen Jahren mit großem Engagement und Unternehmergeist vorangetrieben“, erklärte Siemens-Chefaufseher Gerhard Cromme. „Er ist nicht nur Garant des Erfolges, sondern auch der Stabilität in zunehmend unruhigen Zeiten.“

Mit der Vertragsverlängerung für Kaeser war bereits gerechnet worden. Er hatte den Posten im August 2013 von Peter Löscher übernommen. Kaeser verordnete dem Unternehmen einen radikalen Umbau und richtet es mit seiner „Vision 2020“ auf die wachstumsträchtigen Geschäftsfelder Digitalisierung, Automatisierung und Elektrifizierung aus. Hier habe man bereits viel erreicht, es gebe aber auch noch viel zu tun, erklärte der Siemens-Chef. „Zusammen mit dem globalen Führungsteam wollen wir bei Siemens den industriellen digitalen Wandel gestalten und unser Unternehmen auf die nächste Generation gut vorbereiten.“

Healthineers steigerte den Quartalsumsatz um vier Prozent auf 3,36 Milliarden Euro, das Ergebnis kletterte um neun Prozent auf 579 Millionen Euro. Der Auftragseingang legte auf vergleichbarer Basis um drei Prozent auf 3,46 Milliarden Euro zu. Von Reuters befragte Analysten hatten einen Spartenumsatz von 3,38 Milliarden Euro und ein Ergebnis von 578 Millionen Euro erwartet.

Im Siemens-Konzern stiegen die Erlöse im abgelaufenen Quartal auf vergleichbarer Basis um drei Prozent auf 21,41 Milliarden Euro. Der Auftragseingang schrumpfte um neun Prozent auf 19,82 Milliarden Euro. Der Gewinn im Industriegeschäft legte um drei Prozent auf 2,25 Milliarden Euro zu. Analysten hatten mit einem Umsatz von 21,78 Milliarden Euro, einem Auftragseingang von 21,43 Milliarden Euro und einem Gewinn im Industriegeschäft von 2,41 Milliarden Euro gerechnet. Die Windkrafttochter Siemens Gamesa hatte bereits von rückläufigen Geschäften berichtet.

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