Siemens-Tochter Dresser-Rand Chef bekommt zum Abschied mehr als 113 Millionen Dollar

Im Juni übernahm Siemens den US-Kompressorenhersteller Dresser-Rand. Einen Monat später scheidet Chef Vincent Volpe aus dem Unternehmen aus – und lässt sich seinen Abschied von Siemens fürstlich vergolden.

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Erst im Juni kaufte Siemens Dresser-Rand für 7,8 Milliarden Dollar. Quelle: Reuters

München Der scheidende Chef des Siemens-Zukaufs Dresser-Rand kassiert zum Abschied kräftig ab. Vincent Volpe wird das Unternehmen mit mehr als 113 Millionen Dollar verlassen, wie aus Unterlagen hervorgeht, die Dresser-Rand bei der US-Börsenaufsicht SEC eingereicht hat. Darüber berichtete auch das „Manager Magazin“ (Erscheinungstermin: 24. August).

Siemens erklärte auf Anfrage, die Zahlungen an Volpe beruhten auf vertraglichen Verpflichtungen, die bereits vor der Übernahme zwischen Dresser-Rand und seinem Management bestanden hätten. An diese vertraglichen Verpflichtungen halte man sich. Ansonsten wolle man sich zu individuellen Verträgen nicht äußern.

Siemens hatte den Erwerb des US-Kompressorenherstellers Dresser-Rand für 7,8 Milliarden Dollar Ende Juni nach grünem Licht von der EU-Kommission abgeschlossen. Damit wurden auch Zahlungen an die Manager für ihre Aktien und Optionen fällig. Alleine für Aktien und Optionen erlöst Volpe 93 Millionen Dollar, hinzu kommt eine „Goldener-Fallschirm“-Vereinbarung über weitere rund 20 Millionen Dollar, wenn Volpe Ende August ausscheidet. Ab 1. September übernimmt dann der Dresser-Rand-Manager Christopher Rossi die Führung. Gut dotierte Ausstiegsklauseln für den Fall von Übernahmen sind in den USA durchaus üblich.

Siemens-Chef Joe Kaeser hatte die Dresser-Rand-Übernahme ausgerechnet kurz vor dem drastischen Ölpreisverfall eingefädelt. Inzwischen muss die Branche sparen und baut auch Stellen ab, was für Kritik am hohen Kaufpreis gesorgt hatte.

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