Solarindustrie Verband kritisiert Chinas Methoden scharf

Die Branchenvereinigung EU ProSun beklagt nach der Insolvenz-Ankündigung von Solarworld das massive Preisdumping chinesischer Solarhersteller. Die Folge seien mehr als 100 Insolvenzen und Werksschließungen in der EU.

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Ein Elektriker arbeitet auf einem Dach, auf dem eine Solaranlage installiert ist: Laut Branchenvereinigung EU ProSun ist die deutsche und europäische Industrie technologisch weiter führend. Doch Chinas Preisdumping macht es den hiesigen Unternehmen schwer. Quelle: dpa

Berlin Nach der Insolvenz-Ankündigung des Solarherstellers Solarworld richtet die Branchenvereinigung EU ProSun schwere Vorwürfe an China. „Seit nunmehr fünf Jahren beklagen wir in der EU massives Dumping chinesischer Solarhersteller. Über 100 Insolvenzen und Werksschließungen mussten wir in der europäischen Solarindustrie seitdem verzeichnen“, erklärte Verbands-Präsident Milan Nitzschke am Mittwoch. „Chinesische Staatsbanken haben inzwischen einen dreistelligen Milliardenbetrag in eine Produktionskapazität gesteckt, mit der das Land alleine den weltweiten Bedarf 1,3 Mal decken kann.“ Das habe weltweit zum Abbau Zehntausender Arbeitsplätze geführt.

Für die deutsche und europäische Solarindustrie sei die angekündigte Insolvenz von Europas größtem Solarhersteller ein schwerer Schlag, so der Verband. Das einstige deutsche Aushängeschild der Branche sei das bislang größte Opfer des Preisdumpings. Dabei sei die deutsche und europäische Industrie technologisch weiter führend. Mit Preisen unter Herstellkosten, finanziert durch Staatsbankkredite, könne aber niemand in einer Marktwirtschaft konkurrieren.

Nach sechs Verlustjahren in Folge hat Solarworld um Firmengründer Frank Asbeck den Gang zum Insolvenzrichter angekündigt.

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