Solarunternehmen Für ostdeutsche First-Solar-Werke ist offiziell Schluss

In den ostdeutschen Werken des Solarmodulherstellers First Solar in Frankfurt (Oder) wurden bislang eine Million Module hergestellt. Mit Silvester ist offiziell Schluss. Ab Jahresanfang werden die Maschinen abgebaut.

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Das Logo des US-Unternehmens First Solar vor dem Werk in Frankfurt/Oder (Brandenburg). Quelle: dpa

Frankfurt/Oder In den ostdeutschen Werken des Solarmodulherstellers First Solar mit 1200 Beschäftigten sind am Silvestertag offiziell die Lichter ausgegangen. Regulär war der vergangene Freitag letzter Arbeitstag am Standort in Frankfurt (Oder). Der US-Konzern hatte im Sommer angekündigt, die für Oktober geplante Schließung seiner beiden Werke in Brandenburg bis Ende Dezember aufzuschieben. Die Stilllegung hatte er mit dem Preisdruck am Solarmarkt durch die starke chinesische Konkurrenz und die sinkende öffentliche Förderung begründet. Bis spätestens Ende Mai verlieren alle Beschäftigten ihren Job.

Knapp 300 von ihnen würden ab kommenden Mittwoch bis etwa Mai den Maschinenpark abbauen, sagte Werksleiter Burghard von Westerholt am Montag auf Anfrage. 600 gehen seinen Angaben zufolge in eine Transfergesellschaft.

Von Westerholt zeigte sich sehr optimistisch, dass die Suche nach einem Investor erfolgreich enden wird. Es gebe ernsthafte Interessenten, sagte er, ohne weitere Details nennen zu wollen. Er hoffe, im ersten Quartal eine spruchreife Lösung vorstellen zu können.

Für die deutsche Solarindustrie häuften sich 2011 und 2012 die Hiobsbotschaften. Preisverfall und sinkender Absatz ließen den Umsatz einbrechen. Mehrere Hersteller mussten den Gang zum Insolvenzgericht antreten, auch weil sie dem Druck der Chinesen nicht mehr standhielten. Experten sehen die Branchenkrise 2013 keineswegs vorbei.

Die Maschinen der First-Solar-Produktion in Frankfurt (Oder) sollen nun zum Teil verschrottet, zum Teil auch eingelagert werden. „Sie können nicht verkauft werden, da sie auf die speziellen Anforderungen bei First Solar zugeschnitten waren“, sagte von Westerholt. Vielleicht habe ein künftiger Investor Interesse an dem Maschinenpark.

Der US-Konzern hatte im vergangenen April die Schließung seiner beiden Werke in der Oderstadt bekanntgegeben. Die Landesregierung setzte die Arbeitsgruppe First Solar ein, der unter anderem Vertreter der Stadt und der Gewerkschaft angehören, um eine Nutzung für das Betriebsgelände und neue Investoren zu finden.

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