Solarworld Solarkonzern kündigt Insolvenz an

Der Bonner Solarkonzern Solarworld ist nach eigenen Angaben überschuldet. Das Unternehmen werde deshalb Insolvenz anmelden, teilte der Vorstand des Unternehmens mit.

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Solarworld kündigt einen Insolvenzantrag an. Quelle: dpa

Der Solarhersteller Solarworld AG will Insolvenz anmelden. Der Vorstand sei zu der Überzeugung gelangt, dass „keine positive Fortbestehensprognose mehr bestehe, die Gesellschaft damit überschuldet sei und somit eine Insolvenzantragspflicht bestehe“, teilte das Bonner Unternehmen am Mittwoch in einer Pflichtmitteilung an die Börse mit. Der Vorstand werde vor diesem Hintergrund unverzüglich einen Insolvenzantrag beim zuständigen Amtsgericht stellen, kündigte das Unternehmen an.

Solarworld kämpft mit stetig sinkenden Preisen für Solarmodule und einer bedrohlichen Klage in den USA. 2016 gab es tiefrote Zahlen. Besonders die günstigen Solarmodule aus China machten dem Bonner Konzern schon seit längerem zu schaffen. Vorstandschef und Gründer Frank Asbeck erklärte noch kurz zuvor in einem Interview mit der WirtschaftsWoche, Südamerika und Südafrika als Märkte erschließen zu wollen: "Dort sind Kunden an einem qualitativ hochwertigen und langlebigen Solarmodul aus Deutschland interessiert. "

Der Solarkonzern hatte Ende März angekündigt, mit einem scharfen Sparprogramm bis 2019 wieder aus der Verlustzone kommen zu wollen. Asbeck war anscheinend bis zuletzt von der Wirksamkeit dieser Maßnahmen überzeugt. Auf die Frage, ob ein weiterer Schuldenschnitt anstehe, antwortete er: "Nein, würde es dazu einen Plan geben, müssten wir schon aus Gründen des Aktienrechtes sofort informieren"

Mit dem Abbau von 400 Stellen und zahlreichen Einzelmaßnahmen sollten die Kosten um ein Fünftel verringert werden. Ein Sozialplan wurde an den deutschen Standorten in Arnstadt (Thüringen) und Freiberg (Sachsen) bereits verhandelt. 2016 hatte das Unternehmen unter dem Strich knapp 92 Millionen Euro Verlust ausgewiesen.

Für die Tochtergesellschaften der Solarworld AG werde die jeweilige Insolvenzantragspflicht geprüft, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Das Unternehmen begründete seinen Schritt, Insolvenz beantragen zu wollen, mit dem „aktuellen Geschäftsverlauf“ und „weiter voranschreitenden Preisverwerfungen“.

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