Sparprogramm BASF baut weltweit 6000 Stellen ab

Großer Stellenabbau bei Chemieriesen BASF. Insgesamt sollen 300 Millionen Euro eingespart werden. Quelle: dpa

Chemieriese BASF will schlanker werden. Bis Ende 2021 sollen weltweit rund 6000 Stellen abgebaut werden. Der Jobabbau ist Teil eines angekündigten Sparprogramms. Die Hälfte der Stellen entfällt in Deutschland.

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BASF-Chef Martin Brudermüller will das Ruder bei dem Chemiekonzern mit einem großangelegten Stellenabbau herum reißen. Bis Ende 2021 sollen weltweit rund 6000 Arbeitsplätze abgebaut werden, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag mit. Vor allem die Verwaltung solle verschlankt werden, organisatorische Abläufe und Prozesse würden vereinfacht. Ungefähr 3000 Jobs sollen in Deutschland wegfallen, davon der überwiegende Teil am Hauptsitz Ludwigshafen, erläuterte ein Sprecher. Insgesamt will BASF 300 Millionen Euro einsparen. Erste Änderungen der neuen Firmenstruktur sollen Anfang Januar 2020 in Kraft treten. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen 122.000 Mitarbeiter.

„Wir werden uns beim Aufbau der neuen Organisation darauf konzentrieren, konsequent Synergien zu heben, Schnittstellen zu reduzieren und mehr Flexibilität und Kreativität zu ermöglichen“, erklärte Brudermüller, der seit gut einem Jahr den Chefposten bei BASF inne hat. Bereits im November hatte der Manager ein Sparprogramm angekündigt, das ab Ende 2021 einen Ergebnisbeitrag von jährlich zwei Milliarden Euro bringen soll. Der nun angekündigte Stellenabbau ist Teil dieses Programms. Die Aktie von BASF zog daraufhin leicht an und notierte zwei Prozent fester bei 63,30 Euro. 

Eine Initiative rund um BASF-Managerin Saori Dubourg will die Spielregeln an den Aktienmärkten ändern. Wachstum soll neu vermessen, gesellschaftlich Erwünschtes und Schutz der Umwelt von Investoren honoriert werden.
von Elisabeth Niejahr

Die Krise der Autoindustrie, der größten Kundengruppe von BASF, und der Handelskonflikt zwischen den USA und China gehen an dem Chemieriesen nicht spurlos vorbei. Der bereinigte Betriebsgewinn (Ebit) war im ersten Quartal um ein Viertel auf 1,7 Milliarden Euro eingebrochen. Für 2019 rechnet BASF bislang mit einem Umsatzwachstum von bis zu fünf Prozent. Das Ebit soll um ein bis zehn Prozent zulegen, wobei das untere Ende der Spanne als realistischer eingeschätzt wird. Bei der Prognose setzt BASF auch auf eine Erholung der Automobilindustrie, von der rund 20 Prozent des Konzernumsatzes abhängen. Ob das gelingt, ist allerdings fraglich: Daimler hatte vor wenigen Tagen seine Gewinnziele für dieses Jahr gekippt.

Im Zuge des geplanten Konzernumbaus wollen das Management und die Arbeitnehmervertreter für Ludwigshafen in den kommenden Monaten eine neue Standortvereinbarung verhandeln. Ziel sei es, diese im ersten Halbjahr 2020 zu unterzeichnen, teilte BASF mit. Die aktuelle Standortvereinbarung sei eigentlich noch bis Ende Dezember 2020 gültig. Im Rahmen dieser sind laut einem BASF-Sprecher betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen.

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