Spezialmaschinenbauer KraussMaffei vor Verkauf an Chinesen

Chinas Konzerne investieren zunehmend in Europa. Laut einem Bericht soll jetzt der Münchner Kunststoff-Spezialist KraussMaffei auf die Einkaufsliste chinesischer Investoren geraten sein.

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KraussMaffei stellt Spritzgießmaschinen zur Kunststoff-Produktion her. Quelle: dpa

Der Spezialmaschinenbauer KraussMaffei könnte Insidern zufolge schon bald einen chinesischen Eigentümer bekommen. Das namentlich nicht bekannte Unternehmen aus China habe eine Offerte über rund eine Milliarde Euro beim kanadischen Finanzinvestor Onex hinterlegt und hoffe, noch vor dem chinesischen Neujahrsfest im Februar zum Zuge zu kommen, sagten drei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Allerdings könnten den Chinesen noch Gegengebote in die Quote kommen. Onex wollte sich dazu nicht äußern.

Onex hatte 2011 für den Münchener Hersteller von Spritzgießmaschinen zur Kunststoff-Produktion 568 Millionen Euro gezahlt. Schon damals hatten Bieter aus China Interesse gezeigt: ChemChina und Haitian. Auf Sicht von zwölf Monaten kam KraussMaffei nach Angaben von Onex zuletzt auf einen operativen Gewinn (Ebitda) von 140 Millionen Euro. Mit einer Milliarde Euro würde der Traditionskonzern gemessen am Ebitda so hoch bewertet wie börsennotierte Konkurrenten.

KraussMaffei hat eine bewegte Geschichte. 1839 als Hersteller von Lokomotiven gegründet ("Eisenwerk Hirschau"), baut das Unternehmen ab den 30er Jahren auch Panzer. Die Rüstungssparte ist inzwischen in Krauss-Maffei Wegmann (KMW) aufgegangen. Von 1989 an gehörte der Maschinenbauer zu Mannesmann, nach deren Aufspaltung zunächst zu Siemens. 2002 stieg der Finanzinvestor KKR ein, der später an den Rivalen Madison verkaufte.

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