Stada, Adidas, Merck Die Quartalszahlen des Tages

Eine erfolgreiche Fußball-Weltmeisterschaft hat zu einem guten Betriebsergebnis bei Adidas beigetragen. Quelle: dpa

Adidas hat die Erwartungen im zweiten Quartal übertroffen, der Umsatz des Pharma- und Spezialchemiekonzerns Merck hat sich nach einem schwachen Jahresstart etwas erholt: Die Quartalszahlen des Tages.

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Adidas übertrifft Prognosen trotz Werbekosten für Fußball-WM
Der Sportartikelkonzern Adidas hat die Erwartungen im zweiten Quartal übertroffen und sieht sich auf Kurs zu seinen Zielen für das laufende Jahr. Der Umsatz nahm zwischen April und Juni währungsbereinigt um zehn Prozent auf 5,26 Milliarden Euro zu, wie Adidas am Donnerstag in Herzogenaurach mitteilte. Analysten hatten dem Konzern im Schnitt nur 5,14 Milliarden Euro zugetraut. das Betriebsergebnis verbesserte sich um 17 Prozent auf 592 Millionen Euro und wuchs damit doppelt so stark wie von den Experten prognostiziert. Dazu habe auch eine „erfolgreiche Fußball-Weltmeisterschaft“ beigetragen, erklärte Adidas. Die WM ließ aber zunächst die Marketingkosten steigen. Die höchsten Wachstumsraten verzeichnete Adidas in Nordamerika und Asien, wo Fußball weniger populär ist als in Europa.

Weil die US-Sparte weiter bei Umsatz und Gewinn wächst, erhöhte die Telekom ihre Ergebnisprognose für 2018 erneut leicht um 100 Millionen Euro. Die Prognose klammert jedoch Währungseffekte aus.

Telekom hebt Gewinnerwartungen ans Gesamtjahr leicht an
Die Deutsche Telekom hat wegen ihrer US-Tochter und des guten Deutschland-Geschäfts ihre Gewinnerwartungen ans Gesamtjahr leicht erhöht. Es werde nun mit einem bereinigten Betriebsergebnis (Ebitda) von 23,4 Milliarden Euro gerechnet, teilte das Dax-Unternehmen am Donnerstag mit. Das sind 100 Millionen Euro mehr als bisher prognostiziert. Der Umsatz stieg - bereinigt um Wechselkurse - um 1,3 Prozent auf 18,4 Milliarden Euro. Negative Wechselskurseffekte hielten das bereinigte Betriebsergebnis im zweiten Quartal nahezu stabil bei 5,93 Milliarden Euro.
Analysten prognostizierten in einer vom Unternehmen selbst in Auftrag gegebenen Umfrage im Schnitt einen Umsatz von 18,56 Milliarden Euro und einen bereinigten Betriebsgewinn (Ebitda) von 5,84 Milliarden Euro.

3D-Druckerbauer SLM will profitabler werden
Der 3D-Druckerbauer ist bei seinem Umsatzziel 2018 vorsichtiger geworden: Der Vorstand sieht nun einen Korridor von 115 bis 125 (Vorjahr: 82,5) Millionen Euro statt 125 Millionen. Die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) soll elf bis 13 (Vorjahr: 2,4) Prozent erreichen. Im ersten Halbjahr sank operative Verlust (Ebitda) auf 3,8 (minus 4,5) Millionen Euro. Der Umsatz kletterte um 2,3 Prozent auf 29,9 Millionen Euro.

Merck verzeichnet Gewinnrückgang
Nach einem schwachen Jahresstart hat der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck im zweiten Quartal beim Umsatz etwas an Fahrt gewonnen. Das um Sondereffekte bereinigte Betriebsergebnis ging aber noch stärker zurück als von Analysten befürchtet. Für 2018, das ein Übergangsjahr werden soll, erwartet das Dax-Unternehmen nun immerhin etwas weniger Belastungen durch Wechselkurseffekte, wie Merck am Donnerstag in Darmstadt mitteilte.
Von April bis Juni lagen die Erlöse mit 3,71 Milliarden Euro mit einem halben Prozent leicht über dem Vorjahreswert. Das Wachstum wurde vor allem vom Laborgeschäft und der Pharmasparte getragen. Das von asiatischer Konkurrenz bedrohte Geschäft mit Flüssigkristallen, etwa für Smartphone-Displays, kämpft indes weiter mit sinkenden Preisen.
Das bereinigte Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen sank vor allem wegen Währungseffekten um knapp 14 Prozent auf 920 Millionen Euro. Merck kämpft seit längerem mit dem relativ starken Euro, der im Dollar-Raum erzielte Umsätze bei der Umrechnung drückt. Unter dem Strich verblieben Merck 247 Millionen Euro Gewinn – ein Jahr zuvor waren es 426 Millionen Euro gewesen.

Das Anlagen- und Schiffbaugeschäft bereitet Thyssenkrupp Kopfschmerzen. Der Essener Konzern legte am Donnerstag seine Zahlen für das dritte Geschäftsjahr vor: Danach betrug der Nettoverlust 131 Millionen Euro.

Thyssenkrupp mit Verlusten
Der Industriekonzern Thyssenkrupp schreibt wegen der Probleme in seinem Anlagen- und Schiffbaugeschäft rote Zahlen. Das derzeitige Sorgenkind im Konzern kämpft mit fehlenden Großaufträgen sowie höheren Kosten für Projekte und war bereits Auslöser für eine Gewinnwarnung Anfang August. Interimschef Guido Kerkhoff will nun den Umbau der Sparte vorantreiben, auch das restliche Industriegeschäft soll profitabler werden. Der Nettoverlust betrug im dritten Geschäftsquartal (April bis Juni) 131 Millionen Euro. Negativ wirkte sich zudem ein einmaliger Steueraufwand in Zusammenhang mit der Ausgliederung des Stahlgeschäfts aus. Im Vorjahr hatte Thyssenkrupp noch einen Gewinn von 254 Millionen Euro erzielt.
Auch das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) sank im Quartal deutlich - von 519 auf 332 Millionen Euro. Es gab aber auch Lichtblicke. So stieg der Umsatz um 7 Prozent auf gut 11 Milliarden Euro, der Auftragseingang legte ebenfalls um 7 Prozent auf 10,9 Milliarden Euro zu.

Arzneihersteller Stada steigert Gewinn deutlich
Der Pharmakonzern Stada hat dank einer soliden Nachfrage nach Arzneien und höheren Margen beim Gewinn deutlich zugelegt. Im zweiten Quartal sank der Umsatz mit gut 579 Millionen Euro gemessen am Vorjahreszeitraum zwar leicht. Allerdings wurden Erlöse aus einem Gemeinschaftsunternehmen in Vietnam nicht mehr berücksichtigt und Währungseffekte belasteten. Bereinigt darum stand ein Umsatzplus von 6 Prozent. Da der Grippostad-Hersteller vor allem mit Nachahmermedikamenten besser verdiente, legte das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 26 Prozent auf 142 Millionen Euro zu.
Stada kamen dabei Kosteneinsparungen im wichtigen Geschäft mit Nachahmermedikamenten - Kopien von Arzneien, deren Patentschutz abgelaufen ist – zugute: Dort blieb mehr vom Umsatz als Ergebnis hängen. Die Marge bei rezeptfreien Markenprodukten sank hingegen.
Im gesamten ersten Halbjahr stand bei leicht sinkenden Umsätzen ein Betriebsergebnis von knapp 261 Millionen Euro – 18 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Unterm Strich blieb ein Gewinn von gut 165 Millionen Euro (plus 83 Prozent). „Damit sind wir weiterhin auf einem guten Weg, unsere für 2018 gesetzten Ziele zu erreichen“, erklärte Stada-Chef Claudio Albrecht.

CEWE, Evotec, Aurubis, SMA Solar, Hamborner Reit, TUI, Hannover Rück, Unitymedia, Zurich

Hannover Rück kann seine Prämieneinnahmen steigern
Der Rückversicherer steigerte seine Prämieneinnahmen im ersten Halbjahr um elf Prozent auf zehn Milliarden Euro. Das operative Ergebnis stieg um 13,5 Prozent auf 907 Millionen Euro, unter dem Strich blieb ein Gewinn von 555 Millionen Euro (plus 3,8 Prozent). Die Schaden-Kostenquote in der Schadenrückversicherung verbesserte sich auf 95,7 (96,5) Prozent.

Versicherer Zurich sieht sich nach Gewinnplus auf Kurs
Die Zurich Insurance Group sieht sich nach einem kräftigen Gewinnplus im ersten Halbjahr auf Kurs zu den angepeilten Finanzzielen. "Zur Halbzeit der dreijährigen Strategieperiode sind wir auf gutem Weg, alle genannten Ziele bis Ende 2019 zu erreichen", erklärte Konzernchef Mario Greco am Donnerstag. Erreichen will der Versicherer das unter anderem durch weitere Einsparungen, wozu vor allem der Bereich Daten- und Informationstechnologie (IT) beitragen soll. Von den insgesamt angepeilten 1,5 Milliarden Dollar Kostensenkungen hat Zurich bislang rund 900 Millionen realisiert.
Zurich peilt nach Steuern einen Betriebsgewinn von mehr als zwölf Prozent des Kapitals an. In den ersten sechs Monaten waren es 12,3 Prozent. An die Aktionäre sollen 75 Prozent des Gewinns oder mehr ausgeschüttet werden. Die zuletzt bezahlte Dividende von 18 Franken je Aktie gilt als Untergrenze.
Den Gewinn steigerte das Unternehmen in den ersten sechs Monaten um 19 Prozent auf 1,79 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit 1,72 Milliarden Dollar etwas weniger erwartet. Profitiert hat der Konzern unter anderem davon, dass im Vorjahr eine gesetzlich vorgeschriebene Reserveaufstockung in Großbritannien das Ergebnis geschmälert hatte. Auch konnte Zurich nicht mehr benötigte Reserven auflösen.

Geschäftskunden lassen Umsatz von Unitymedia steigen
Die deutsche Tocher des US-Kabelnetzbetreibers Liberty Global hat ihren Umsatz dank neuer Geschäftskunden im zweiten Quartal um fünf Prozent auf 611 Millionen Euro erhöht. Vodafone befindet sich mitten in der Übernahme von Unitymedia sowie Teilen des Osteuropa-Geschäfts von Liberty Global.

Reisekonzern TUI auf Wachstumskurs
Eine gute Buchungslage bei Hotelurlauben und Kreuzfahrten verleiht dem Touristikkonzern Rückenwind. Der Umsatz stieg im abgelaufenen Quartal um fünf Prozent auf fünf Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn (bereinigtes Ebitda) kletterte um 2,4 Prozent auf 227 Millionen Euro. TUI erwartet im Gesamtjahr ein zweistelliges Ergebniswachstum.

Zukauf belastet Fotokonzern Cewe
Der Fotokonzern hat im ersten Halbjahr wegen Belastungen aus einem Zukauf seinen Verlust ausgeweitet. Bei einem Umsatzanstieg um 8,5 Prozent auf 254,5 Millionen Euro erreichte das operative Minus (Ebit) 3,4 (Vorjahr: minus 0,4) Millionen Euro. Gleichwohl bekräftigte der Vorstand seine Jahresziele, die einen Umsatz von 630 bis 665 Millionen Euro vorsehen und ein Ebit von 48 bis 54 Millionen.

Evotec wächst kräftig
Das Biotechunternehmen ist im zweiten Quartal dank guter Geschäfte und der Übernahme des Arzneimittel-Forschungsunternehmens Aptuit stark gewachsen. Der Umsatz stieg um 77 Prozent auf 95 Millionen Euro. Das Betriebsergebnis (bereinigtes Ebitda) verdoppelte sich fast und erreichte 25 Millionen Euro.

Kupferpreise lassen Aurubis glänzen
Der Kupferverarbeiter hat in den ersten neun Monaten des Bilanzjahres 2017/18 das Ergebnis vor Steuern (EBT) um rund ein Viertel auf 264 Millionen Euro gesteigert. Höhere Kupferpreise ließen die Erlöse auf 8,747 (Vorjahr: 8,189) Milliarden Euro anschwellen. Der Vorstand bekräftigte seine bereits angehobenen Jahresziele.

SMA Solar verdient mehr
Der Solartechnikkonzern hat im ersten Halbjahr mehr verdient. Bei einem Umsatzplus von 3,5 Prozent auf 394,6 Millionen Euro legte das operative Ergebnis (Ebitda) auf 40,9 (Vorjahr: 29,2) Millionen Euro zu. Der Vorstand bekräftigte seine Jahresziele.

Hamborner Reit hebt Prognose an
Die auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Gesellschaft hat ihre Miet- und Pachterlöse im ersten Halbjahr um 15,4 Prozent auf 41,3 Millionen Euro gesteigert. Das stimmte den Vorstand für das Gesamtjahr zuversichtlicher: Die Miet- und Pachterlöse sollen nun um zehn bis zwölf Prozent steigen ebenso wie das Ergebnis aus dem Vermietgeschäft (FFO).

Ströer, TAG Immobilien, Jenoptik, Compugroup, Dürr, Rational

Ströer schraubt Umsatz und Gewinn in die Höhe
Das Medien- und Werbeunternehmen Ströer steuert weiter auf Wachstumskurs. Ströer steigerte auch mit Hilfe von Zukäufen im ersten Halbjahr den Umsatz um 24 Prozent auf 742 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Betriebsgewinn (operational Ebitda) legte um zwölf Prozent auf 242 Millionen Euro zu, Alle drei Sparten hätten zu dem Wachstum beigetragen - aber vor allem das Geschäft mit der Direktvermarktung verlieh Ströer Schub. Seine Jahresziele bestätigte das Unternehmen. Der Betriebsgewinn soll nach der Berücksichtigung neuer bilanzieller IFRS-Regelungen bei rund 535 Millionen Euro liegen, der Konzernumsatz rund 1,6 Milliarden Euro erreichen.
TAG Immobilien für 2018 zuversichtlicher
Die Immobilienfirma hat nach kräftigen Zuwächsen im ersten Halbjahr ihre Prognose für 2018 angehoben. Das operative Ergebnis aus dem Vermietgeschäft (FFO 1 ohne Verkäufe) soll nun auf 141 bis 143 Millionen Euro steigen statt auf 135 bis 137 (Vorjahr: 127,4) Millionen Euro. Die Dividende soll von 0,70 Euro auf 0,73 Euro angehoben werden.

Jenoptik optimistischer bei Gewinnaussichten
Der Technologiekonzern erwartet im Gesamtjahr einen Gewinn am oberen Ende der bisher prognostizierten Spanne. Die Umsatzrendite (Ebitda-Marge) werde bei rund 15 Prozent liegen. Bisher hatte Jenoptik 14,5 bis 15 Prozent in Aussicht gestellt. Im ersten Halbjahr stiegen der Umsatz um zehn Prozent auf 385 Millionen Euro und das Ebitda um 31 Prozent auf 56 Millionen Euro.

Medizinsoftwarefirma Compugroup profitiert von Vernetzung
Der Umsatz der Medizinsoftwarefirma ist im zweiten Quartal um knapp 36 Prozent auf 190 Millionen Euro gestiegen. Der Betriebsgewinn (Ebitda) erhöhte sich um 64 Prozent auf 54 Millionen Euro. Die Koblenzer Firma erklärte, langsam würden sich ihre Investitionen in die Vernetzung des Gesundheitswesens (Telematikinfrastruktur) auszahlen.

Rational erwartet Umsatzwachstum von bis zu zwölf Prozent
Der Großküchenausrüster erwartet nach einem überraschend guten Quartal nun im Gesamtjahr ein Umsatzwachstum von zehn bis zwölf Prozent statt bisher im hohen einstelligen Prozentbereich. Im zweiten Quartal wuchsen Umsatz (plus 17 Prozent) und Nettogewinn (plus 26 Prozent) stärker als von Analysten geschätzt.

Lieferengpass belastet Autozulieferer Dürr
Der Autozulieferer hat wegen eines Ertragsrückgangs im Lackieranlagenbau und vorübergehender Ausbringungsprobleme bei der stark ausgelasteten Konzerntochter HOMAG im ersten Halbjahr weniger verdient. Bei einem Umsatzplus von sechs Prozent auf 1,749 Milliarden Euro sank das operative Ergebnis (Ebit) um 16,4 Prozent auf 110,4 Millionen Euro. Der Vorstand erwartet im weiteren Verlauf dank des hohen Auftragsbestandes eine stärkere Umsatz- und Ergebnisentwicklung.

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