Stada Bain Capital und Cinven müssen wohl keine Gegenofferte aus China fürchten

Die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven kommen im Kampf um den Pharmahersteller Stada ihrem Ziel näher: Shanghai Pharma konnte sich mit Advent und Permira nicht auf eine Gegenofferte verständigen.

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Bain und Cinven liegen im Kampf um den deutschen Pharmakonzern vorne. Quelle: dpa

Frankfurt Die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven müssen im milliardenschweren Kampf um den Pharmahersteller Stada offenbar keine Konkurrenz aus China mehr fürchten. Die Gespräche der Finanzinvestoren Advent und Permira mit dem chinesischen Arzneimittel-Konzern Shanghai Pharma über eine Gegenofferte seien gescheitert, sagten vier mit dem Vorgang vertraute Personen am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Man habe sich nicht über den Preis einigen können. Bain Capital und Cinven bieten 5,3 Milliarden Euro für das Unternehmen aus Bad Vilbel.

Shanghai Pharma hatte sein Interesse an Stada bekräftigt und Gespräche mit Finanzinvestoren bestätigt. Laut einem Bericht der Finanznachrichtenagentur Bloomberg erwog das Trio eine gemeinsame Offerte über rund 70 Euro je Aktie, die das Bain/Cinven-Angebot von 66 Euro übertroffen hätte. Das trieb die Stada-Aktie zeitweise bis auf 67,60 Euro. Im Späthandel gab sie am Mittwoch zwei Prozent auf 64,20 Euro nach. Stada, Advent und Permira wollten sich nicht äußern.

Advent und Permira hatten den Bieterkampf um Stada im April gegen Bain und Cinven verloren. Shanghai Pharma hatte bereits im März Interesse an Stada angemeldet, damals im Verbund mit dem Finanzinvestor CVC. Zu einem offiziellen Angebot hatte es aber nicht gereicht. Auch beim zweiten Anlauf lief den Chinesen die Zeit davon. Ein Gegenangebot hätte spätestens bis zum Freitag angekündigt werden müssen, um es – nach der vorgeschriebenen Prüfung durch die Finanzaufsicht BaFin – den Stada-Aktionären noch rechtzeitig unterbreiten zu können.

Shanghai Pharma hätte den Insidern zufolge in dem Dreier-Konsortium eine Minderheit an Stada übernommen. Dass das Unternehmen nun einen anderen Partner sucht, um Stada doch noch zu übernehmen, ist unwahrscheinlich. Denn nur Permira und Advent haben die Bücher von Stada bereits geprüft und hätten den Chinesen damit den nötigen Informationsvorsprung geben können.

Die Offerte von Bain und Cinven über 66 Euro je Aktie läuft bis zum 8. Juni. Die Übernahme kommt allerdings nur zustande, wenn mindestens 75 Prozent der Stada-Anteilseigner ihre Aktien den Investoren andienen. Bis vorigen Donnerstag waren es erst 6,2 Prozent. Die Spekulationen über ein mögliches höheres Gebot hatten zahlreiche Privatanleger zögern lassen. 27 Prozent an Stada sind in ihren Händen. Die meisten Großinvestoren warten ohnehin bis zum letzten Tag, ehe sie entscheiden.

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