Stahl-Fusion Tata-Betriebsrat weiter gegen Stahl-Bündnis mit Thyssenkrupp

Tata-Chef Chandrasekaran hat es nicht geschafft den europäischen Betriebsrat von der Fusion zu überzeugen. Die Bedenken seien nicht ausgeräumt worden.

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Düsseldorf Der europäische Betriebsrat von Tata Steel geht wegen der geplanten Stahlfusion mit Thyssen-Krupp auf die Barrikaden. Die Bedenken seien auch bei einem Treffen mit dem Chef der indischen Tata Gruppe, Natarajan Chandrasekaran, nicht ausgeräumt worden, teilte Betriebsratschef Frits van Wieringen in einer Reuters am Mittwoch vorliegenden Erklärung mit. „Wir haben deutlich gemacht, dass wir derzeit nicht überzeugt sind, dass das Joint Venture im besten Interesse von Tata Steel Europe ist.“

Zudem glaube man, dass die Vereinbarungen, die Arbeitnehmervertreter mit Tata getroffen haben, nicht eingehalten werden. Die Zusagen an die EU-Kommission für eine Freigabe der Pläne für das Stahl-Joint-Venture lehne der Betriebsrat weiter ab. Für den 10. Mai sei nun eine Dringlichkeitssitzung des europäischen Betriebsrats einberufen, nach der es eine Erklärung geben werde.

Die Arbeitnehmervertreter von Tata Steel hatten vor wenigen Wochen bereits scharfe Kritik an Thyssen-Krupp und dem Verlauf des Stahlfusionsverfahrens geäußert. Die gegenüber der EU-Kommission gemachten Zusagen für eine Freigabe der Pläne verstärkten die Besorgnis, dass es sich nicht um eine Partnerschaft unter Gleichen handele.

Thyssen-Krupp und Tata wollen den zweitgrößten Stahlkonzern Europas nach ArcelorMittal mit rund 48.000 Beschäftigten schmieden. Die EU-Kommission hatte Bedenken angemeldet, woraufhin die Konzerne den Verkauf von Geschäften angeboten haben. Einem Insider zufolge haben sie unter anderem vorgeschlagen, im Bereich feuerverzinkter Stahl für die Automobilindustrie zwei Anlagen in Spanien und Belgien zu verkaufen. Beim Verpackungsstahl biete Tata die Abgabe zweier Anlagen in Belgien und Großbritannien an. Die EU-Kommission will spätestens am 17. Juni über den Fall entscheiden.

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