Stahl-Tarifkonflikt Mehr als 3000 Beschäftigte im Warnstreik

Im Stahl-Tarifkonflikt hat die IG Metall den Druck auf die Arbeitgeber erhöht. Mehr als 3000 Stahlkocher legten ihre Arbeit nieder. Auch am Mittwoch sollen die Aktionen weitergehen.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Streikende Stahlarbeiter stehen während einer Kundgebung vor dem ThyssenKrupp Stahlwerk. Quelle: dpa

Duisburg Vor der möglicherweise entscheidenden Verhandlungsrunde im laufenden Stahl-Tarifkonflikt haben sich am Dienstag nach Angaben der IG Metall mehr als 3000 Beschäftigte an einem Warnstreik beteiligt. In Duisburg hätten unter anderem Stahlkocher von Thyssenkrupp und ArcelorMittal für rund zwei Stunden die Arbeit niedergelegt, teilte die Gewerkschaft mit.

Auch im hessischen Dillenburg sei es am Nachmittag im Werk des Edelstahlherstellers Outokumpu zu einem Warnstreik gekommen, an dem sich rund 350 Beschäftigte beteiligt hätten. Die Aktionen sollen an diesem Mittwoch mit einer Kundgebung in Duisburg fortgesetzt werden.

Hintergrund der Protestaktionen ist die laufende Tarifauseinandersetzung für die rund 72.000 Beschäftigten in der nordwestdeutschen Stahlindustrie. Am Montag hatten Arbeitgeber und Gewerkschaft ihre Gespräche in der zweiten Verhandlungsrunde ohne Ergebnis vertagt. Während die IG Metall 4,5 Prozent mehr Geld fordert, haben die Arbeitgeber bislang ein Angebot über 1,3 Prozent vorgelegt und dabei auf die schwierige Situation der Branche hingewiesen. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 16. März in Düsseldorf geplant.

Der IG-Metall-Bezirksleiter NRW und Verhandlungsführer Knut Giesler bezeichnete die Lage der Branche als „stabil“. Die Risiken seien der Gewerkschaft jedoch bewusst. „Die Inflationsrate steigt jetzt deutlich. Darum haben die Beschäftigten jetzt mehr verdient“, sagte Giesler. Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Duisburg-Dinslaken, Dieter Lieske, wies auf eine gute Auslastung der Stahlwerke und steigende Stahlpreise hin. „Und für Managementfehler, die verhindert haben, dass mehr Stahl verkauft werden kann, sind nicht die Beschäftigten verantwortlich“, sagte er.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%