Stahlkonzern Thyssen-Krupp rutscht tief in die Verlustzone

Der Konzern leidet unter Einbußen in der Stahlsparte und den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Für das zweite Halbjahr ist keine Besserung in Sicht.

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Thyssen-Krupp macht Milliardenverlust im ersten Halbjahr Quelle: Imago

Der in der Krise steckende Stahl- und Industriekonzern Thyssen-Krupp ist im zweiten Quartal des bis Ende September laufenden Geschäftsjahrs 2019/20 noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Die negativen Folgen der Corona-Pandemie belasteten vor allem das Automobil- sowie das Stahlgeschäft, wie das Unternehmen am Dienstag in Essen mitteilte.

Dazu machten sich Kosten für die Neuausrichtung bemerkbar. So summierte sich das Minus im Konzern zwischen Januar und Ende März auf 948 Millionen Euro, nach einem Fehlbetrag von 173 Millionen Euro im Vorjahr. Im ersten Halbjahr fiel damit ein Verlust von 1,3 Milliarden Euro an.

Der Umsatz sank in den drei Monaten per Ende März im Vergleich zum Vorjahr um fünf Prozent auf rund zehn Milliarden Euro. Der Auftragseingang fiel um acht Prozent auf 9,5 Milliarden Euro. Beim bereinigten operativen Ergebnis (Ebit) musste Thyssen-Krupp einen Verlust von 80 Millionen Euro hinnehmen, nach einem Gewinn von 240 Millionen Euro im Vorjahr.

Stabilisierend wirkte sich dabei das Aufzugsgeschäft aus, das Thyssenkrupp an Finanzinvestoren verkaufen will. Im fortgeführten Geschäft lag der bereinigte operative Verlust bei 266 Millionen Euro, was maßgeblich auf hohe Verluste im Stahlgeschäft zurückzuführen war.

Für das zweite Halbjahr ist keine Besserung in Sicht – im Gegenteil. Der Umsatz im fortgeführten Geschäft dürfte deutlich zurückgehen, teilte das Unternehmen mit. Im bis Ende Juni laufenden dritten Quartal des Geschäftsjahres sei ein Verlust im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich „wahrscheinlich“ und „bis zu gut 1 Milliarde Euro nicht auszuschließen“.

Vorstandschefin Martina Merz setzt auf den Eingang der Summe aus dem 17,2 Milliarden Euro schweren Verkauf der Aufzugssparte. „Allerdings ist heute schon klar, dass Corona unseren Spielraum deutlich einschränken wird“, sagte sie. Im Gesamtjahr erwartet Thyssen-Krupp im fortgeführten Geschäft (ohne Aufzüge) ein stark negatives Ergebnis.

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