Stahlriese Thyssenkrupp besetzt Vorstandsposten neu

Bei Thyssenkrupp werden wichtige Posten im Management neu besetzt. Quelle: REUTERS

Bei dem Stahlriesen Thyssenkrupp dreht sich das Personalkarussell weiter. Am Freitag wurde bekannt, dass der ehemalige Bayer-Manager Johannes Dietsch neuer Finanzchef bei dem Unternehmen wird.

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Thyssenkrupp besetzt vor seiner Aufspaltung wichtige Positionen im Vorstand. Der Aufsichtsrat nominierte den ehemaligen Bayer-Manager Johannes Dietsch als neuen Finanzchef, wie Thyssenkrupp am Freitag mitteilte. Und auch die wichtige Aufzugsparte bekommt mit Peter Walker einen neuen Chef. An der Spitze des Aufsichtsrats steht ebenfalls ein Wechsel bevor, wie Insider berichteten. Hier habe die ehemalige Bosch-Managerin Martina Merz gute Karten, als erste Frau an die Spitze des Kontrollgremiums zu rücken.

Bei dem Traditionskonzern steht ein radikaler Umbau ins Haus - Vorstandschef Guido Kerkhoff will Thyssenkrupp in eine Industrial AG um die lukrative Aufzugsparte und eine Materials AG aufteilen, zu der unter anderem die Beteiligung an dem geplanten Stahl-Joint-Venture mit Tata Steel gehören soll. Favorit für die Führung des Gemeinschaftsunternehmens sei der Chef von Thyssenkrupp Steel Europe, Andreas Goss, hatten mit dem Vorgang vertraute Personen gesagt.

Bei Thyssenkrupp hatte sich das Personalkarussell in den vergangenen Monaten rasant gedreht. Im Sommer hatten der damalige Vorstandschef Heinrich Hiesinger und kurz darauf Aufsichtsratschef Ulrich Lehner das Handtuch geworfen. Beide hatten ihren Abgang mit mangelndem Rückhalt durch Großaktionäre begründet - bei Thyssenkrupp sind dies die Krupp-Stiftung und der schwedische Finanzinvestor Cevian. Finanzvorstand Kerhoff war dann im Juli zum Vorstandschef ernannt worden und versucht nun, die Wogen zu glätten. Im November hatte er den Konzern mit einer Baustelle verglichen. Er will Thyssenkrupp nun aufspalten und beide Teile damit schlagkräftiger machen. Die Aktionäre sollen auf der Hauptversammlung im Januar 2020 über die Pläne abstimmen. Auf Kerkhoff kommt noch viel Arbeit zu.

Nun ist immerhin seine Vorstandsmannschaft wieder komplett. Der 56-jährige ehemalige Bayer-Finanzchef soll nun im kommenden Februar in den Vorstand aufrücken, mit dem vierten Mitglied sei das Gremium wieder vollständig, erklärte Thyssenkrupp. Dietsch hatte in seiner Zeit bei Bayer unter anderem beim Covestro-Börsengang mitgearbeitet. Der Manager verfüge über Erfahrungen und Kompetenzen, „um den Teilungsprozess von Thyssenkrupp gemeinsam mit dem bisherigen Vorstand zu gestalten“, erklärte Aufsichtsratschef Bernhard Pellens.
Pellens selbst kann den Posten an der Spitze des Aufsichtsrats aus Gründen der guten Unternehmensführung nur noch bis 2020 ausüben. Auch hier steht ein Wechsel an. Merz kann sich nun Insidern zufolge Hoffnungen auf seine Nachfolge machen. Sie war erst im November in den Thyssenkrupp-Aufsichtsrat berufen worden, die Hauptversammlung des Konzerns Anfang kommenden Jahres soll sie bestätigen. Die Einladung für das Aktionärstreffen wird in der kommenden Woche erwartet - und diese könnte bereits Klarheit über den Wechsel an der Spitze des Kontrollgremiums bringen, hatten mehrere Insider Reuters gesagt.

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