Der Batteriekonzern Varta hat im vergangenen Jahr vor allem vom Geschäft mit Akkus für kabellose Kopfhörer profitiert. Der Umsatz kletterte auch dank des Zukaufs der Haushaltsbatteriesparte um rund 140 Prozent auf 870 Millionen Euro, wie das MDax-Unternehmen am Donnerstag in Ellwangen auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Ohne den Zukauf wäre das Unternehmen um 47 Prozent gewachsen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte um 145 Prozent auf 239 Millionen Euro zu.
Bereits am Vorabend hatte Varta mitgeteilt, wie in Aussicht gestellt erstmals seit dem Börsengang 2017 wieder eine Dividende zu zahlen. Je Aktie sollen es 2,50 Euro sein, insgesamt will der Konzern rund 100 Millionen Euro an die Aktionäre ausschütten.
Für das laufende Jahr rechnet Varta mit einer Abschwächung seines rasanten Wachstumstempos. Die Erlöse würden etwa um acht Prozent und das Ergebnis prozentual deutlich zweistellig zulegen, teilte das im Nebenwerteindex MDax notierte Traditionsunternehmen am Donnerstag mit. Varta will auch mit erweiterten Produktionskapazitäten für Lithium-Ionen-Zellen punkten. „Wir blicken sehr zuversichtlich in das Jahr 2021“, sagte Finanzchef Armin Hessenberger. Die relative Marge des angepassten operativen Ergebnisses solle überproportional auf bis zu 30 Prozent vom Umsatz steigen.
Varta produziert neben den wiederaufladbaren Lithium-Ionen-Zellen für Kopfhörer, Haushaltsbatterien, Knopfzellen für Hörgeräte und Energiespeicher für private Photovoltaikanlagen. Im vierten Quartal will das Unternehmen mit fast 4800 Mitarbeitern eine Pilotanlage zur automatisierten Produktion von größeren Batterieformaten in Ellwangen in Betrieb nehmen.
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