Start-up Ovo Evonik-Beteiligung will Töten männlicher Küken überflüssig machen

Evonik investiert in ein Start-up, das an einer neuen Technik arbeitet. Die könnte verhindert, dass jährlich Millionen männliche Küken getötet werden.

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In der Geflügelzucht werden männliche Tiere getötet, da sie für die Unternehmen kommerziell keinen Nutzen haben: Quelle: dpa

Düsseldorf Der Chemiekonzern Evonik beteiligt sich an einem niederländischen Start-Up-Unternehmen, das mit einer neuen Methode zur Bestimmung von Geschlechtern in Hühnereiern das millionenfache Töten männlicher Küken überflüssig machen will. Evonik halte einen Minderheitsanteil an dem 2013 von einem Biomediziner und einem Biologen gegründete Unternehmen In Ovo, teilte der Essener Konzern am Montag mit.

Beide hätten Biomarker entdeckt, mit deren Hilfe sich das Geschlecht von Kükenembryos im Ei frühzeitig nach der Befruchtung bestimmen lasse. Die neue Technologie werde mit einem System kombiniert, das die Verarbeitung einer großen Anzahl von Eiern ermögliche. In großen Brutbetrieben müssten täglich etwa 100.000 Eier analysiert werden.

In der Geflügelzucht werden männliche Tiere getötet, da sie für die Unternehmen kommerziell keinen Nutzen haben: Sie legen keine Eier und sind für die Fleischproduktion ungeeignet. Allein in Deutschland würden pro Jahr nach Schätzungen 40 Millionen männliche Küken aus Legehennen-Brutbetrieben an ihrem ersten Lebenstag vernichtet, hieß es. Weltweit werde diese Zahl auf 3,2 Milliarden Lebewesen geschätzt.

In Ovo wolle das investierte Kapital für die Weiterentwicklung der neuen Technologie einsetzen, bis diese kommerziell in Brutbetrieben eingesetzt werden kann, teilte Evonik weiter mit. Das erste kommerzielle Produkt werde voraussichtlich im Jahr 2020 auf den Markt gebracht. Evonik selbst ist mit seinen Produkten in der Tierzucht vertreten. So produzieren die Essener Aminosäuren, die etwa in der Mast von Hühnern zum Einsatz kommen.

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