Streik bei Thyssenkrupp Gabriel sagt Stahlkochern Unterstützung zu

Bei einem bundesweiten Aktionstag wollen Tausende Stahlkocher für ihre Arbeitsplätze auf die Straße gehen. Allein in Duisburg erwartet die IG Metall rund 10.000 Teilnehmer. Rückhalt kommt aus Berlin.

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Vor dem Start einer Kundgebung vor den Toren des größten deutschen Stahlkonzerns Thyssenkrupp haben die Beschäftigten am 11.04.2016 die Produktion gestoppt. Quelle: dpa

Vor einer Kundgebung in Duisburg hat Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) den Stahlkochern Unterstützung im Kampf um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze zugesagt. „Das Ruhrgebiet ist die Herzkammer der deutschen Industrie. Dazu gehört unverzichtbar die Stahlindustrie“, sagte Gabriel der „Passauer Neuen Presse“.

„Ohne Stahl geht es weder in der Automobilwirtschaft noch im Maschinen- und Anlagenbau. Und ohne Stahl auch keine Energiewende - denn er ist ein zentraler Werkstoff für Windräder an Land und auch beim Bau von extrem belastbaren Windkraftanlagen auf See“, sagte Gabriel der Zeitung.

Gabriel bei Kundgebung erwartet

Der Minister wird am Nachmittag zu einer Kundgebung vor den Toren des größten deutschen Stahlkonzerns Thyssenkrupp in der Revierstadt erwartet. Die IG Metall rechnet allein in Duisburg mit rund 10.000 Teilnehmern. Bundesweit sind Aktionen von Stahlarbeitern geplant, darunter in Berlin und dem Saarland. In der vergangenen Woche hatten rund 4000 Beschäftigte der niedersächsischen Stahlindustrie demonstriert.

Auch IG Metall-Chef Jörg Hofmann, NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) und der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Thyssenkrupp-Stahl, Günter Back, werden zu den Demonstranten sprechen. Bereits im Februar hatten Tausende Stahlarbeiter und Manager in Brüssel bei der EU protestiert.

Produktion bei Thyssenkrupp steht

Zuvor hatten am frühen Morgen Stahlkocher die Produktion bei Thyssenkrupp weitgehend gestoppt. Bis zum Wiederanlaufen der Anlagen mit Beginn der Nachtschicht gegen 22.00 Uhr seien nur Notbelegschaften im Einsatz, sagte Betriebsrat Back.

Hintergrund der Aktion ist eine Krise der Traditionsbranche durch Dumpingpreise für Stahl-Einfuhren aus China und drohende höhere Kosten durch Klima- und Energieauflagen in Europa. Bundesweit beschäftigt die deutsche Stahlindustrie rund 85.000 Menschen.

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