Streit um Audi-Vergangenheit Chef-Historiker verlässt VW

Bei Volkswagen ist man sich uneins über die Vergangenheit. Das Unternehmen und sein bisherige Haus-Historiker Manfred Grieger gehen daher ab sofort getrennte Wege. Auslöser ist eine Studie über die NS-Zeit.

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Der bisherige Chef-Historiker des Konzerns und Volkswagen trennen sich. Quelle: dpa

Wolfsburg Volkswagen und der bisherige Chef-Historiker des Konzerns, Manfred Grieger, gehen künftig getrennte Wege. Der Wissenschaftler verlasse das Unternehmen in beiderseitigem Einvernehmen, sagte ein VW-Sprecher am Samstag. Grieger war Leiter der Historischen Kommunikation. Seine Aufgaben übernimmt vorübergehend Archivarin Ulrike Gutzmann.

Nach Informationen der „Braunschweiger Zeitung“ ist eine kritische Rezension des Historikers über eine Studie über die Geschichte des Audi-Vorgängers Auto Union während der Nazi-Diktatur Grund für die Trennung. Der Studie mangelt es nach Ansicht Griegers an einer unvoreingenommenen Betrachtungsweise. Zudem spiele sie die Bedeutung der Beziehungen des damaligen Auto-Union-Vorstandes zu den NS-Eliten herunter. Diese Interpretation sei im Volkswagen-Konzern auf Unverständnis und Unmut gestoßen, so die Zeitung.

Der VW-Sprecher sagte dazu, Hintergrund der Trennung sei ein unterschiedliches Verständnis über die Zusammenarbeit im Konzern zwischen Grieger und VW gewesen.

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