Leipzig/Saarbrücken Der heftige Streit zwischen dem Autozulieferer Neue Halberg Guss (NHG) und der IG Metall eskaliert weiter – mit möglicherweise empfindlichen Folgen für die bedrohten Werke in Leipzig und Saarbrücken. Die Gewerkschaft habe die Einladung für diesen Mittwoch zu einem Runden Tisch über die Zukunft der Standorte ausgeschlagen, sagte der Geschäftsführer der NHG, Barbaros Arslan, der Deutschen Presse-Agentur.
Dagegen hätten wichtige Kunden aus der Autoindustrie, die um noch mehr ausbleibende Lieferungen etwa von Motorblöcken fürchten, ihr Kommen zugesagt. Streiks der Beschäftigten haben die Fabriken in Leipzig und Saarbrücken lahmgelegt.
„Wir haben den 21. Streiktag in Leipzig“, kritisierte Arslan. Die Gewerkschaft nehme ihre Verantwortung jedoch nicht wahr. Sie verweigere Gespräche über realistische Konditionen für einen Sozialtarifvertrag. „Wir versuchen, den Dialog mit der IG Metall zu führen. Bisher hatten wir aber keine Chance.“
Die Gewerkschaft erklärte dagegen, dass sie weiterhin einen offiziellen Termin für eine Tarifverhandlung erwarte. „Wir befinden uns nicht im Bereich der Schlichtung, wir reden nicht über Mediation“, betonte der Leipziger IG-Metall-Sprecher Bernd Kruppa. „Es geht um eine Tarifforderung. Darüber muss formell verhandelt werden.“ Ein Runder Tisch sei nicht der Ort dafür.
Das Werk in Leipzig mit 700 Beschäftigten soll nach bisherigen Planungen bis Ende 2019 geschlossen werden, vor allem weil Großkunden aus der Autobranche das Auftragsvolumen stark verringerten und die NHG wegen der Streiks ihrerseits nun noch weniger liefern kann. Im Saarbrücker Werk arbeiten derzeit 1500 Menschen. Der Standort soll nach bisheriger Planung bestehen bleiben.