Studie Deutschlands wertvollste Marken – Weltspitze!

Die Deutsche Telekom ist laut Brand Finance erstmals die wertvollste Marke Europas. Auch deutsche Einzelhändler können 2023 weltweit punkten. Quelle: imago images

Eine britische Beratung hat die Telekom zur wertvollsten Marke Europas gekürt – auch wegen ihres US-Geschäfts. Die deutschen Automarken haben derweil an Wert verloren. Und Tesla ist ihnen davongezogen.

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Die Deutsche Telekom ist die wertvollste Marke Europas – und überholt damit erstmals auch den langjährigen deutschen Spitzenreiter, Mercedes-Benz. Das ist das Ergebnis einer Studie, die der britische Unternehmensberater Brand Finance am Mittwoch veröffentlicht hat. Für den Telekommunikationskonzern sei das „ein riesiger Erfolg“, sagt dazu Telekom-Markenchef Ulrich Klenke. Das Ranking zeige, „dass wir mit unserer globalen Dachmarkenstrategie erfolgreich sind“.

Insgesamt sind in der aktuellen „Global 500“-Liste von Brand Finance 24 deutsche Unternehmen aufgeführt. Darunter neben der Telekom und den deutschen Autobauern etwa auch die Allianz (Platz 24), Adidas (Platz 128) sowie Einzelhandelskonzerne wie Lidl, Rewe, Edeka und Aldi Süd. Platz eins des Rankings geht an den US-Handelsriesen Amazon, der damit den ebenfalls in den USA ansässigen Tech-Konzern Apple vom Thron stößt.

Dennoch sei der Technologie-Sektor nach wie vor der mit den weltweit wertvollsten Marken, heißt es in der Studie. Insgesamt kann die Tech-Branche demnach 1,2 Billionen US-Dollar an Markenwert vorweisen, was knapp 15 Prozent des Gesamtwerts aller 500 gelisteten Marken entspricht. Zudem sind viele weitere Marken im Ranking vertreten, die dort zwar nicht direkt als Tech-Unternehmungen gelten, aber doch eng mit dem Tech-Sektor verbunden sind – etwa der an der Spitze stehende Einzelhändler Amazon oder Medienmarken wie Google, TikTok oder Facebook.

Deutschland ist in der so wichtigen Technologie-Sparte nur ein einziges Mal vertreten: mit SAP auf Rang 91. Den Markenwert des Dax-Konzerns bemisst Brand Finance dabei mit rund 21 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: Apple und Microsoft sind jeweils mehr als 14 Mal so hoch bewertet.

Das gute Abschneiden der Deutschen Telekom, die die Top zehn des Rankings nur knapp verfehlt, führt die Studie vor allem auf das erfolgreiche US-Geschäft des Telekommunikationskonzerns zurück: Der Wert der Marke Telekom sei „substanziell in Zusammenhang mit Rekord-Kundenzuwächsen in den USA“ gestiegen. T-Mobile US sei zudem in Besitz des größten 5G-Netzwerks Amerikas. Und dieses werde voraussichtlich „weiter wachsen und seinen Service weiter verbessern“.

Mercedes-Benz verliert gegen Tesla

Mercedes-Benz, im vergangenen Jahr noch auf Rang 15 und nun einen Rang abgerutscht, habe dagegen „in Zusammenhang mit unsicheren makroökonomischen und geopolitischen Konditionen“ drei Prozent an Markenwert eingebüßt, schreiben die Autoren der Studie. Mit Tesla steht in diesem Jahr zudem erstmals ein anderer Autobauer vor Mercedes – und damit auch vor allen anderen deutschen Automarken.

Dennoch sei die Marke Mercedes weiterhin vergleichsweise stark, heißt es in der Studie. Einerseits aufgrund eines zuletzt gut laufenden Chinageschäfts, andererseits wegen „weiterer Schritte in Richtung E-Mobilität“. Anders sieht es da offenbar bei Volkswagen aus: Der Wolfsburger Autobauer verlor zum Vorjahr 17,3 Prozent an Markenwert und rutschte ganze 14 Plätze im Ranking ab. Immerhin: Die VW-Tochter Porsche sprang im selben Zeitraum von Platz 46 auf Rang 40.

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Das seit 2007 jährlich veröffentlichte „Global 500“-Markenranking des britischen Beraters Brand Finance basiert auf der Stärke (Brand Strength) und dem Wert (Brand Value) weltweiter Unternehmensmarken. Die nach einem Ratingsystem bemessene Markenstärke treffe eine „nicht-monetäre Aussage über die Bedeutung der Marke gegenüber wichtigen Interessensgruppen sowie die Wirksamkeit im konkreten Wettbewerbskontext“, sagt dazu Brand Finance. Der in US-Dollar bemessene Markenwert liefere eine „ökonomische Aussage über den monetären Wert einer Marke, auch unter Einbezug strategischer Geschäftsziele und Börsenberichte“.

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