Syngenta und Chemchina Saatgut-Produzent sieht Übernahme auf Kurs

Chemchina will für Syngenta 43 Milliarden Dollar auf den Tisch legen. Der Schweizer Saatgut-Produzenten ist optimistisch, was die Übernahmepläne angeht. Die meisten Kunden dürften von dem Deal wohl kaum etwas merken.

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Im täglichen Geschäft dürften die meisten Syngenta-Kunden vom neuen Eigentümer kaum etwas merken. Quelle: Reuters

Zürich/Frankfurt Die Übernahme von Syngenta durch Chemchina bis Jahresende ist nach Einschätzung des Chefs des Schweizer Pflanzenschutz- und Saatgut-Produzenten auf Kurs. „Wir sind sehr gut im Einklang mit diesem Plan hinsichtlich aller behördlichen Genehmigungen einschließlich der US-Bewilligung“, sagte John Ramsay am Mittwoch der Nachrichtenagentur Reuters. Das gelte auch für den Genehmigungsprozess in den USA. „Die Gespräche mit den Regulierungsbehörden in allen Märkten einschließlich den USA dauern an.“

Der Chemieriese aus Peking will für Syngenta 43 Milliarden Dollar auf den Tisch legen. Dem bislang größten Zukauf eines chinesischen Unternehmens im Ausland müssen zahlreiche Kartellbehörden zustimmen. Als letztendlich entscheidend gilt allerdings die Haltung des Ausschusses für ausländische Investitionen CFIUS in den USA. Das Committee on Foreign Investment in the United States (CFIUS) nimmt beim Verkauf amerikanischer Vermögenswerte vor allem sicherheitsrelevante Aspekte unter die Lupe.

Im täglichen Geschäft dürften die meisten Syngenta-Kunden Ramsey zufolge vom neuen Eigentümer kaum etwas merken. „Wir erwarten nicht, dass es außerhalb Chinas zu irgendwelchen Änderungen kommt.“ Anders sehe es im Heimmarkt des chinesischen Chemieriesen aus. „Wir beginnen darüber nachzudenken, wie wir Ressourcen in China installieren“, erklärte der Syngenta-Chef. Solange die Behörden den Deal nicht genehmigt haben, sind dem Konzern aus Basel die Hände im Hinblick auf eine Zusammenarbeit mit Chemchina allerdings gebunden.

Dass die Aktien an der Börse mit 406 Franken deutlich weniger kosten als Chemchina offeriert, beunruhigt Ramsay nicht. Weil bis zum Abschluss des Deals noch viel Zeit vergehe, scheine ein Abschlag vernünftig, erklärte er. Zudem habe der Franken gegenüber dem Dollar seit der Übernahmeankündigung im Februar an Wert gewonnen. Der chinesische Staatskonzern bietet den Syngenta-Aktionären 465 Dollar je Aktie an. Zusätzlich erhalten die Eigentümer 16 Franken Dividende je Aktie.

Auch operativ machte sich die Konzernwährung Dollar negativ bemerkbar. Weil die US-Devise gegenüber vielen Währungen an Wert gewann, sank der Umsatz im ersten Quartal um sieben Prozent auf 3,74 Milliarden Dollar. Dazu kamen schwierige Marktbedingungen in Nord- und Südamerika. Der weltgrößte Hersteller von Mitteln zur Bekämpfung von Pflanzenschädlingen schnitt damit in etwa so ab wie von Analysten erwartet. Syngenta will dieses Jahr die Kosten um 300 Millionen Dollar senken. Gewinnsteigernd auswirken werden sich zudem die niedrigeren Rohstoffpreise.

Gewinnzahlen gibt der Rivale von Monsanto, Pioneer, KWS Saat, Bayer und Co. nur zum Halbjahr und am Jahresende bekannt.

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