Tesla Musk sieht dank „riesiger Datenmengen“ großen Vorsprung beim autonomen Fahren

Bei einer Investorenveranstaltung schwärmt Elon Musk von Teslas Prozessor für selbstfahrende Autos. Einigen Experten vermuten ein Ablenkungsmanöver.

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Tesla-Chef Elon Musk spricht von großem Vorsprung auf Konkurrenz Quelle: AP

San Francisco Teslas Computer für selbstfahrende Autos wird laut Firmenchef Elon Musk vom besten Prozessor der Welt angetrieben. Der Chip sei „mit großem Abstand“ besser als jeder andere auf dem Markt, sagte er am Montag auf einer Investorenveranstaltung, bei der des um die Pläne geht, Tesla-Autos von Robotern steuern zu lassen.

Tesla habe einen großen Vorsprung vor Konkurrenten, weil der Elektroautohersteller riesige Datenmengen sammele, sagte Musk. Dieses Quartal würden 500.000 Tesla-Fahrzeuge auf den Straßen sein, die mit jeweils acht Kameras, Ultraschall-Sensoren und Radar ausgestattet seien und Daten für den Aufbau des neuronalen Netzes des Konzerns sammelten. Das Netzwerk ermögliche es Autos, Bilder zu erkenne, herauszufinden, worum es sich bei Objekten handele und wie sie mit diesen umgehen sollten.

Lidar-Sensoren, die Teslas Konkurrenten bei autonomen Autos für die Objekterkennung einsetzen, seien unnötig, sagte Musk.

Experten haben sich skeptisch darüber geäußert, ob Tesla technologisch auch nur in der Nähe davon ist, dass Autos nur von einem Roboter gesteuert werden, ohne dass ein Mensch in Bereitschaft ist, einzugreifen, wenn etwas schiefgeht.

„Es ist alles Hype“, sagte Steven E. Shladover, ein pensionierter Forscher der University of California in Berkeley, der 45 Jahre lang an Entwicklungsprojekten für autonomes Fahren gearbeitet hat, vor Musks Bekanntgabe. „Die Technologie existiert nicht, um das zu tun, was er behauptet. Er hat sie nicht und jemand anderes hat sie auch nicht.“

Manche Tesla-Kritiker haben gesagt, Musk wolle mit der Ankündigung zu autonomem Fahren von schlechten Quartalsergebnissen ablenken, die für Mittwoch erwartet werden. Von FactSet befragte Analysten erwarten im Durchschnitt einen Nettoverlust von 305,5 Millionen Dollar (271,6 Millionen Euro) für das erste Quartal.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%