Thomas Cook, Maersk, Ceconomy Die Quartalszahlen des Tages

Die Reiselust der Europäer treibt die Sommerbuchungen beim Touristikkonzern Thomas Cook nach oben. Quelle: REUTERS

Die Reiselust der Europäer treibt die Sommerbuchungen beim Touristikkonzern Thomas Cook nach oben. Außerdem: Maersk ist unzufrieden mit dem Quartalsergebnis und TV-Konzern RTL verbucht einen Gewinnrückgang.

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Zahlreiche Firmen veröffentlichen dieser Tage ihre aktuelle Quartalsbilanz. Ein Überblick über die wichtigsten Ergebnisse am Donnerstag:

Thomas Cook profitiert von Ägypten- und Türkeireisen
Eine gestiegene Nachfrage nach Reisen nach Ägypten, Griechenland und in die Türkei haben das Geschäft des britischen Reisekonzerns im ersten Halbjahr angekurbelt. Der Umsatz stieg um fünf Prozent auf 3,28 Milliarden Pfund. Der operative Verlust sank um fünf Prozent auf 169 Millionen Pfund. Bisher hätten die Kunden für 2018 drei Prozent mehr Sommer-Pauschalreisen gebucht als vor einem Jahr, teilte das Unternehmen mit Marken wie Neckermann Reisen und der Fluglinie Condor am Donnerstag in London mit. Auch der kräftige Ausbau des Flugangebots nach der Pleite von Air Berlin lässt sich an den Thomas-Cook-Zahlen ablesen. Bei den Fluggesellschaften des Konzerns liegen die Sommerbuchungen derzeit 18 Prozent im Plus. Die Ticketpreise liegen insgesamt zwei Prozent höher als im Vorjahr, auf der Kurz- und Mittelstrecke stiegen sie sogar um acht Prozent.

In den Airline-Zahlen sind die von den Konzern-Veranstaltern vermittelten Tickets enthalten. Vor allem die deutsche Thomas-Cook-Tochter Condor hat nach der Übernahme von Air-Berlin-Teilen ihr Angebot deutlich ausgeweitet, um die Ende 2017 entstandene Lücke auf dem Ferienflugmarkt zu füllen. Im Winterhalbjahr bis Ende März konnte Thomas Cook den saisontypischen Verlust eindämmen. Während der Umsatz mit 3,2 Milliarden britischen Pfund (3,7 Milliarden Euro) fast acht Prozent höher ausfiel als ein Jahr zuvor, schrumpfte das Minus aus dem laufenden Geschäft (bereinigtes Ebit) um fast fünf Prozent auf 169 Millionen Pfund. Unter dem Strich ging der Verlust um sechs Prozent auf 255 Millionen Pfund zurück. Reiseveranstalter schreiben im Winter meist rote Zahlen. Ihre Gewinne fahren sie vor allem in der Hauptreisezeit im Sommer ein.

RTL bleibt hinter den Erwartungen zurück
Der europäische Fernsehkonzern RTL hat mit einem Gewinnrückgang im ersten Quartal die Erwartungen von Branchenexperten verfehlt. Ungünstige Wechselkurse und Belastungen eines konzerneigenen Fußballclubs in Frankreich zehrten Zuwächse im TV-Werbegeschäft auf, wie die RTL Group am Donnerstag mitteilte. Das Betriebsergebnis (Ebitda) sank um 1,9 Prozent auf 259 Millionen Euro. Von Reuters befragte Analysten hatten 268 Millionen Euro erwartet. Der Nettogewinn sank um 19 Prozent auf 111 Millionen Euro. Erwartet worden waren 140 Millionen Euro. Bei Bertelsmann, dessen ertragsstärkste Tochter RTL ist, sank der Quartalsüberschuss um 13 Prozent auf 172 Millionen Euro. Der Konzernumsatz erhöhte sich um 1,3 Prozent auf 3,99 Milliarden Euro und lag damit nur knapp unter dem Vorjahresquartal (3,94 Milliarden Euro).

Maersk zeigt sich unzufrieden mit Quartalsergebnis
Der weltgrößte Schifffahrtskonzern Maersk präsentiert enttäuschende Zahlen aus dem ersten Quartal. „Unser Ergebnis vor allem in der Ozean-Sparte (Containerfracht und Hafenterminals) war ungenügend“, erklärte Unternehmenschef Søren Skou am Donnerstag. Unter dem Strich fuhr Maersk zwar einen Gewinn von 2,75 Milliarden US-Dollar (derzeit rund 2,3 Milliarden Euro) ein. Dieser wurde aber stark vom Verkauf der Öl-Sparte beeinflusst. Alle Verkäufe rausgerechnet stieg der Verlust deutlich auf 239 Millionen US-Dollar. Der Umsatz des dänischen Reederei-Riesen wuchs im ersten Quartal um 30 Prozent auf rund 9,25 Milliarden Dollar. Zwei Drittel der Steigerung machte die Übernahme der Reederei Hamburg Süd aus. Der Verkauf der Öl-Sparte spülte 2,6 Milliarden Dollar in die Kassen. In der Ozean-Sparte hätten sich hohe Bunkerkosten und Währungseffekte auf das Ergebnis ausgewirkt, erklärte Maersk. Seine Prognose für das Geschäftsjahr 2018 bestätigte der Reederei-Gigant trotzdem. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll von zuletzt 3,5 auf 4 bis 5 Milliarden Euro steigen.

Abschreibung auf Metro-Anteil beschert Ceconomy deutlichen Verlust
Die Elektronikhandelsholding Ceconomy hat mit ihren Töchtern Media Markt und Saturn im zweiten Quartal bei einem leichten Umsatzrückgang den operativen Ertrag gesteigert. Eine Wertberichtigung auf den knapp zehnprozentigen Anteil am Handelskonzern Metro sorgte unter dem Strich aber für einen Verlust von 55 (Vorjahr: Minus 14) Millionen Euro. Die Metro-Aktie hatte deutlich an Wert verloren. Der Umsatz sank von Januar bis März um 0,2 Prozent auf 5,249 Milliarden Euro, wie Ceconomy am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Der operative Ertrag (Ebit) sei auf 38 Millionen Euro gestiegen - nach einem Verlust von 19 Millionen Euro vor Jahresfrist. Dabei half auch die Beteiligung an der französischen Fnac Darty. Analysten hatten mit einem Umsatz von 5,28 Milliarden Euro gerechnet. Ihre Jahresprognose bekräftigte die Holding. Ceconomy wolle im Geschäftsjahr 2017/18 den operativen Ertrag sowohl beim Ebitda als auch beim Ebit "im mittleren einstelligen Prozentbereich" steigern. Ergebnisbeiträge aus der französischen Beteiligung Fnac Darty sind dabei nicht berücksichtigt. Der Umsatz soll leicht zulegen.

Schrumpfender Umsatz bei KWS
Der Umsatz des Saatgutherstellers KWS ist in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2017/18 um 4,7 Prozent auf 862,5 Millionen Euro geschrumpft. Gründe für den Rückgang seien Währungseffekte und ein schwieriges Umfeld im Geschäft mit Maissaatgut. Der operative Gewinn (Ebit) blieb in etwa stabil bei 169 (VJ: 170) Millionen Euro. Das Ertragsziel für das Geschäftsjahr werde wahrscheinlich erreicht.

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