Thyssen-Krupp-Tochter Käufer von Blohm + Voss gibt Standortgarantie

Nun ist das leidige Thema endlich vom Hof: Nach langen Verhandlungen verkauft Thyssen-Krupp seine Werftentochter Blohm + Voss. Und der neue Besitzer hat gleich eine gute Nachricht für die Mitarbeiter.

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Trockendock der Werft Blohm + Voss in Hamburg. Quelle: dapd

Düsseldorf Der Mischkonzern Thyssen-Krupp hat den Verkauf von weiten Teilen der Hamburger Traditionswerft Blohm + Voss an den britischen Finanzinvestor Star Capital Partners besiegelt. Der Kaufvertrag sei unterzeichnet worden, teilte Thyssen-Krupp am Montag mit. Die Briten hätten zugesagt, die Aktivitäten an allen Standorten weiterzuführen.

Die Transaktion solle im ersten Quartal 2012 abgeschlossen werden. Star Capital teilte mit, das bisherige Management von Blohm + Voss solle an Bord bleiben. Zum Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

„Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist mit dem neuen Eigentümer eine wichtige Weichenstellung zur Sicherung der Arbeitsplätze und der Zukunft des Schiffbaus an den Standorten von Blohm+Voss erfolgt“, sagte ThyssenKrupp-Werftenchef Hans Christoph Atzpodien.

Reuters hatte bereits am Freitag aus Unternehmenskreisen erfahren, dass ThyssenKrupp das zivile Geschäft von Blohm + Voss an den Finanzinvestor abstoßen will. Die Werft mit rund 1500 Beschäftigten und einem Umsatz von etwa 500 Millionen Euro baut und repariert Schiffe und fertigt große Jachten. Im Sommer war der Verkauf von Blohm + Voss an die arabische Schiffbaugruppe Abu Dhabi Mar geplatzt.

Thyssen-Krupp will sich im Schiffbau auf den lukrativen militärischen Bereich konzentrieren. Der Konzern hatte sich in den vergangenen Jahren bereits aus weiten Teilen des zivilen Schiffbaus zurückgezogen. So hatte ThyssenKrupp den größten Teil der Emder Nordseewerke an die Siag-Gruppe verkauft.

Thyssen-Krupp-Chef Heinrich Hiesinger will diverse Geschäftsbereiche, darunter die Edelstahlsparte und Autozulieferer, veräußern. Betroffen sind rund 35.000 der weltweit etwa 180.000 Beschäftigten des Konzerns. Hiesinger will damit die Schulden senken und zusätzliche Mittel für Investitionen in das Technologiegeschäft, zu dem zum Beispiel die Aufzugssparte und der Anlagenbau gehören, erhalten.

Star Capital Partners wurde nach eigenen Angaben im Jahr 2000 gegründet und hat demnach mehr als eine Milliarde Euro für Investitionen zur Verfügung. Im März 2008 kaufte die Beteiligungsgesellschaft in Deutschland bereits die Alloheim Senioren-Residenzen AG, die damals 13 Heime mit 1.500 Betten und 250 betreute Wohnungen betrieb.

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