Thyssenkrupp baut Anlagensparte um "German Engineering reicht nicht mehr"

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Stellenabbau ist geplant


Die Stärkung der regionalen Märkte überall auf der Welt hat auch Auswirkungen auf Standorte und Arbeitsplätze in Deutschland. Welche genau, ließ Wegmann am Montag noch offen. „German Engineering ist immer noch eine Marke in der Welt“, sagte er. „Aber das reicht nicht mehr.“ Derzeit laufen nach seinen Worten schon Gespräche mit den Arbeitnehmervertretern über einen sozialverträglichen Stellenanbau. Gefährdet sind einige Hundert Stellen im Projektgeschäft von Uhde am Standort Dortmund.

Einen radikalen Abbau von Jobs in Deutschland will Wegmann auf jeden Fall vermeiden. Er setzt auf trotz des schwierigen Marktumfeldes allein aufgrund der neuen Organisation auf bessere und mehr Geschäfte in Zukunft: „Wir wollen keine Marktanteile verlieren, sondern immer schneller wachsen als der Wettbewerb.“ sagte er. Zwischen drei und fünf Prozent soll die Sparte Jahr für Jahr zulegen, mittelfristig soll sie auf einen Umsatz von rund acht Milliarden Euro kommen. Wann genau er diese Zielmarke erreichen will, auch das ließ Wegmann mit dem Hinweis auf die volatilen Märkte offen. Die Marge soll sich in der derzeitigen Höhe zwischen sechs und sieben Prozent bewegen.

Die Aktionärsstruktur von ThyssenKrupp

Der Anlagenbau gehörte zu jenen Geschäftsbereichen von Thyssenkrupp, die bislang von massiven Umbauten verschont geblieben sind. Die Schwäche bei Stahl lastete stärker auf dem Konglomerat, da war der Handlungsdruck größer. Für Vorstandschef Heinrich Hiesinger aber ist der Anlagenbau integraler Bestandteil für die Neuausrichtung von Thyssenkrupp.

Das Wohl des Ruhrkonzerns soll weniger stark von Marktschwankungen abhängen. Er will Thyssenkrupp über den Ausbau der Industriesparte mehr Stabilität einimpfen. Neben dem Anlagenbau gehören Aufzüge und Autokomponenten dazu. Alle zusammen stehen für knapp die Hälfte des Konzernumsatzes.

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