ThyssenKrupp Drei Bieter für Edelstahl-Tochter VDM

ThyssenKrupp unternimmt offenbar einen erneuten Anlauf beim Verkauf der Edelstahl-Tochter VDM. Laut einem Bericht sind noch drei Bieter im Rennen. Doch der Verkauf könnte scheitern – am Preis.

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ThyssenKrupp sucht nach einem Käufer für seine Edelstahl-Tochter VDM Quelle: dpa

Der Verkaufsprozess der ThyssenKrupp-Edelstahltochter VDM gewinnt einem Medienbericht zufolge an Fahrt. Bis Montag sollen Kaufinteressenten ihr Gebot abgeben, berichtete das „Handelsblatt“ und beruft sich auf Konzernkreise. Es gebe drei Bieter. Neben den in den Medien bereits als Interessenten gehandelten Luxemburger Stahlkonzern Aperam und dem Finanzinvestor Lindsay Goldberg Vogel (LGV) nannte das Blatt auch ein Konsortium um Benedikt Niemeyer, dem ehemaligen Chef der Edelstahlfirma Schmolz + Bickenbach.

ThyssenKrupp und die drei genannten Bieter wollten den Zeitungsbericht nicht kommentieren. Eine ThyssenKrupp-Sprecherin bekräftigte aber, es habe sich nichts geändert. Es gebe noch keinen Beschluss zum Verkauf von VDM, der Konzern befinde sich in der Phase eines Markttests.

Die größten Stahlhersteller

ThyssenKrupp hatte VDM wie auch die italienische Terni ursprünglich an den finnischen Edelstahlkonzern Outokumpu verkauft. Nachdem der finnische Käufer in Schwierigkeiten geraten war, musste ThyssenKrupp die verlustreiche Tochter Terni und den Spezialanbieter VDM zurücknehmen.

Gebote pendeln um 570 Millionen Euro

Seitdem sucht Guido Kerkhoff, Finanzvorstand von ThyssenKrupp, nach einem Käufer für VDM. Im vergangenen Sommer soll er die Deutsche Bank mit dem Verkaufsprozess beauftragt haben. VDM Metals mit seinen rund 2000 Mitarbeitern ist ein Spezialanbieter für hochwertige Edelstahlprodukte. Experten zufolge könnte VDM als Nischenanbieter auch eigenständig am Markt bestehen. Wegen der Spezialprodukte sind die Synergien mit ThyssenKrupp Steel Europe ohnehin gering.

Nicht alle halten einen schnellen Verkauf für wahrscheinlich, denn ThyssenKrupp will weitere Abschreibungen vermeiden. „Aktuell liegen die Preise, die für VDM und AST erzielt werden könnten, unterhalb des Buchwerts. Bei einem Verkauf wären also weitere Abschreibungen notwendig“, sagt Björn Voss, Analyst bei Warburg Research.

Ursprünglich wollte ThyssenKrupp laut dem „Handelsblatt“-Bericht eine Milliarde Euro für VDM kassieren. Die Angebote pendeln laut den zitierten Kreisen aber um die 570 Millionen Euro. Ob der Verkauf klappt, ist also weiterhin unsicher.

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